Jerome Powell: Trump macht einen Rückzieher – vorerst
Der US-Präsident belässt Fed-Chef Powell im Amt. Senkt die Notenbank auch im Mai nicht die Zinsen, könnte sich das ändern. Die Folgen wären gravierend.
US-Präsident Trump drohte öffentlich damit, den Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, zu feuern, was zu Verunsicherung an den Finanzmärkten führte. Trump versuchte, die Fed unter Druck zu setzen, um Zinssenkungen zu erreichen und die Wirtschaft anzukurbeln. Die Unsicherheit um die Geldpolitik und der Handelskonflikt mit China belasten die Märkte. Trump dementierte später, Powell feuern zu wollen, doch die Situation bleibt angespannt. Powell steht vor der Herausforderung, die Inflation zu kontrollieren und die Unabhängigkeit der Fed zu verteidigen. Die nächste Fed-Sitzung im Mai könnte weitere Turbulenzen auslösen, wenn keine Zinssenkung angekündigt wird.
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Es war einer von Donald Trumps Lieblingssätzen, als er noch den Immobilienmogul in seiner Reality-TV-Show The Apprentice gab: "You are fired!" Jetzt schien er ihn wieder einmal anwenden zu wollen. Seit Tagen hat der US-Präsident den Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, öffentlich abgewatscht; nannte ihn einen "großen Verlierer" und warf ihm Unfähigkeit vor. Und er drohte offen damit, den wichtigsten Notenbanker der Welt einfach abzusetzen.
An den Finanzmärkten sorgte das für Verunsicherung, vier Tage in Folge fielen die Börsenkurse. Auch der US-Dollar geriet unter Druck. Gleichzeitig flohen Investoren in Gold, das im Handel einen neuen Rekord von 3.500 Dollar markierte. Am Dienstag beruhigte sich die Lage. So kam es ziemlich überraschend, als Trump am Abend plötzlich alles dementierte: Nie habe er Powell feuern wollen. Alles eine Erfindung der Medien. "Die Presse bauscht solche Sachen auf. Nein, ich habe nicht die Absicht, ihn zu entlassen", sagte er vor Reportern in Washington. Damit scheint die jüngste, vom Präsidenten selbst herbeigeführte Krise entschärft – vorerst.