Kreative Art der Arbeitsvermeidung: Um sich vor der Arbeit zu drücken, hat ein schwedischer Finanzbeamter stundenlang seine eigene Telefonnummer angerufen. Anstatt Anrufe von Kunden entgegenzunehmen, rief der 28-Jährige sich selbst auf seinem Mobiltelefon an, wie aus dem Disziplinarbericht der schwedischen Steuerbehörde hervorgeht.
Dadurch erschien er im System seines Arbeitsgebers als „besetzt“ und alle Kundenanrufe wurden an andere Mitarbeiter weitergeleitet, wie die Zeitung „Dagens Nyheter“ am Dienstagabend berichtete.
Zwischen dem 10. März und dem 5. Mai habe der Schwede namens Andreas 32-mal seinen eigenen Anschluss angerufen. Dadurch habe er insgesamt 55 Arbeitsstunden totschlagen können, was sieben Arbeitstagen entspreche. „Einige dieser Anrufe dauerten mehrere Stunden lang“, hieß es in dem Bericht. Dem Mann droht nun die Entlassung.
Beamter arbeitete im Homeoffice
Das Fehlverhalten des 28-Jährigen fiel offenbar nicht sofort auf, da er seit Januar 2021 im Homeoffice arbeitete. Erst im April bemerkte einer seiner Vorgesetzten, dass der 28-Jährige im Vergleich zu anderen Finanzbeamten ungewöhnlich lange Telefonate führte.
Auf Nachfrage gab der Mann schließlich zu, dass er während dieser Anrufe nicht gearbeitet habe. Besonders reumütig war er aber offenbar nicht: Eine interne Untersuchung ergab, dass er selbst nach dem Eingeständnis vier weitere Anrufe an die eigene Handynummer tätigte. Bei einer erneuten Vorladung im Mai verteidigte der Mann sich damit, dass seine Arbeitsmotivation „extrem niedrig“ sei.
Dem Mann droht nun die Entlassung. Laut eines Abteilungsleiters hatte sich das Verhalten des Mannes auch auf die Reaktionszeiten der gesamten Behörde ausgewirkt, die deutlich länger als zuvor gebraucht habe, um alle Anrufe abzuarbeiten.