Ein AfD-Bezirksfunktionär aus Sachsen hat seine Stelle beim sächsischen Verfassungsschutz verloren, nachdem er in einem Interview über seine Tätigkeit berichtet hatte. Er sei zunächst befristet in eine andere Behörde versetzt worden, teilte der Inlandsgeheimdienst laut dem ARD-Politikmagazin Panorama mit.

In dem Interview hatte er infrage gestellt, ob der Verfassungsschutz die rechtsextreme Identitäre Bewegung beobachten sollte. Darauf habe nun sein Arbeitgeber reagiert, berichtete Panorama. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wolle die Behörde keine weiteren Details dazu nennen.

Bei dem Mann handelt es sich laut dem Politikmagazin um einen Vizechef des AfD-Kreisverbands Mittelsachsen. Er sei zudem in der Programmkommission der sächsischen AfD tätig. 2014 hätte er sich vergeblich um einen AfD-Listenplatz für die sächsische Landtagswahl beworben. Bei der Bewerbung damals hätte er mit seiner Position im Verfassungsschutz geprahlt: "Ich bin Sicherheitsüberprüfter der höchsten Sicherheitsstufe SÜ3 und habe Umgang mit Verschlusssachen mit Einstufungsgrad 'geheim'."

In dem Fernsehinterview hatte Hendrik S. der Identitären Bewegung "intelligente Aktionsformen" bescheinigt: "Die ketten sich an keine Schienen, an keine Baufahrzeuge, an nichts. Die hängen Plakate auf, da steht nichts Verbotenes drauf, soweit ich das feststellen kann." S. sah es nicht als Problem, dass er als Verfassungsschützer bei der AfD engagiert ist. Er sei zuletzt am 1. September in Chemnitz mit der AfD auf die Straße gegangen.