DIE ZEIT: Herr Spahn, die Videos der Kampagne #allesdichtmachen waren kaum im Netz, da machten Sie den Schauspielerinnen und Schauspielern, die die Corona-Maßnahmen in so harter Weise kritisiert hatten, schon ein Dialogangebot. Warum haben Sie das gemacht? Und würden Sie das heute noch genauso machen in Kenntnis der Debatte, die dann losgebrochen ist?

Jens Spahn: Ja, denn ich finde es generell wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben. Im Zweifel geht’s doch darum, zumindest zu versuchen, zu verstehen, warum das Gegenüber anderer Meinung ist. Diese Einstellung fehlt zu häufig im öffentlichen Diskurs. In der eigenen Facebook-, Twitter- oder WhatsApp-Blase gefangen zu sein ist die Suche nach der Bestätigung der eigenen Meinung. Aber das ist mir zu wenig.