Newsticker
Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige
Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick.
Zum Newsticker
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. SPD: Olaf Scholz hat nun doch Zeit und will für Vorsitz kandidieren

Deutschland Bundesfinanzminister

Hat nun doch Zeit – Scholz will für SPD–Vorsitz kandidieren

Das sind die Kandidaten für den Parteivorsitz

Seit Andrea Nahles Anfang Juni zurückgetreten ist, suchen die Sozialdemokraten nach neuem Führungspersonal. Mehrere Paare und Einzelkandidaten bringen sich für Ihre Bewerbung in Stellung. Auch Olaf Scholz wird nun kandidieren.

Quelle: WELT/Michael Wüllenweber

Autoplay
Nach Nahles‘ Rücktritt hatte Scholz gesagt, er sehe neben seinem Ministeramt keinen Raum für den SPD-Vorsitz. Nun hat er seine Meinung geändert. Zuvor hatte sich ein weiteres Duo gemeldet. Die Kandidaturen im Überblick.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist bereit, für den SPD-Vorsitz zu kandidieren. Das berichten übereinstimmend das ZDF Und das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Scholz habe seine Kandidatur diese Woche in einer Telefonschaltkonferenz mit den drei Interimsvorsitzenden angeboten, berichtete das Magazin am Freitag. Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles hatte Scholz zunächst gesagt, er sehe neben dem Ministeramt keinen Raum für das Amt des SPD-Vorsitzenden. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, will Scholz seine Regierungsämter trotz Kandidatur behalten.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs begrüßte diese Pläne: „Olaf Scholz hat Augenhöhe und Durchschlagskraft gegenüber Merkel, Söder und Kramp-Karrenbauer“, sagte der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises am Freitag. „Er kann unsere SPD-Anliegen durchsetzen.“

Zuvor  kündigten der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping ihre Kandidatur an, wie der „Spiegel“ und die Nachrichtenagentur dpa berichten.

Der 59-jährige Pistorius ist seit 2013 Ressortchef in Hannover und gilt als einer der profiliertesten Innenpolitiker der SPD. Zuvor war er Oberbürgermeister in Osnabrück. Im Interview mit WELT AM SONNTAG sagte Pistorius Ende Juni, wenn er überhaupt antrete, dann im Tandem. Zwar bestätigte er, einer Doppelspitze skeptisch gegenübergestanden zu haben. „Aber in der SPD gibt es offenbar den großen Wunsch nach dieser Lösung“, sagte er. „Es kann eine Chance sein. Ob wir sie nutzen, wissen wir erst hinterher.“

Lesen Sie auch

Die 61 Jahre alte Köpping ist in Dresden seit 2014 Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Vor allem Pistorius hebt sich von den bisherigen Bewerbern ab, die überwiegend auf dem linken Flügel der SPD verortet sind. Sie hat sich vor allem im Osten einen Namen gemacht. Den beiden werden parteiintern im Vergleich zu dem bekannten Bewerberfeld die bisher größten Chancen eingeräumt. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 1. September wird allerdings mit weiteren prominente Interessenten gerechnet.

Boris Pistorius und Petra Köpping wollen ebenfalls kandidieren

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping bewerben sich um den SPD-Vorsitz. Parteikreise bestätigten einen entsprechenden Bericht des „Spiegel“.

Quelle: WELT

Bisher hatten vier Frauen und sechs Männer ihr Interesse angemeldet, größtenteils in Zweierteams. Echte Parteiprominenz – etwa aus dem Bundeskabinett fehlt bisher: Familienministerin Franziska Giffey erklärte am Donnerstag ihren Verzicht. Zudem hat nur ein Bewerber-Duo die formale Hürde zur Zulassung der Kandidatur genommen: Nötig ist die Unterstützung von fünf Unterbezirken oder einem Bezirks- oder Landesverband.

GESINE SCHWAN UND RALF STEGNER waren die letzten neuesten Gesichter im Bewerber-Reigen. Sie wollen am Freitagmittag ihre inhaltlichen Schwerpunkte vorstellen. Der 59-jährige Stegner, der immer wieder mit zugespitzten Formulierungen für Schlagzeilen sorgt, koordiniert seit Jahren den linken SPD-Flügel und ist seit 2014 Parteivize. Der „GroKo“ steht er skeptisch gegenüber. Die 76-jährige Schwan, die zweimal als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt scheiterte, ist Chefin der Grundwertekommission ihrer Partei. Sie hatte zuletzt mehrmals öffentlich mit einer Kandidatur geliebäugelt und dabei für eine Rückbesinnung auf Kernthemen der SPD geworben.

Ralf Stegner und Gesine Schwan
Ralf Stegner und Gesine Schwan
Quelle: dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

NINA KAMPMANN UND MICHAEL ROTH sind bislang die einzigen, die mit ihrer Team-Kandidatur die formal nötige Parteiunterstützung gesammelt haben. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt und die ehemalige NRW-Familienministerin wählten für ihre Kampagne das Motto „Mit Herz und Haltung“. Sie wollen unter anderem Kommunalpolitiker und Nicht-Mitglieder stärker einbeziehen.

Kampmann und Roth
Christina Kampmann und Michael Roth
Quelle: dpa-infocom GmbH

SIMONE LANGE UND ALEXANDER AHRENS, die Oberbürgermeister von Flensburg und Bautzen, wollen die SPD wieder näher an die Bürger bringen. Lange, eine frühere Kriminalpolizistin, war im April 2018 bereits gegen die damalige Parteivorsitzende Andrea Nahles angetreten und hatte deren Wiederwahl durch einen Achtungserfolg von knapp 28 Prozent getrübt. Ahrens hatte die SPD zwischenzeitlich verlassen, wurde als parteiloser Kandidat zum Bautzener Stadtchef gewählt und trat 2017 wieder in die SPD ein.

Simone Lange (SPD)
Simone Lange
Quelle: dpa-infocom GmbH
Alexander Ahrens
Alexander Ahrens
Quelle: dpa/Monika Skolimowska
Anzeige

KARL LAUTERBACH UND NINA SCHEER werben mit ihrer Kampagne „Sozial. Ökologisch. Klar“ unter anderem für ein Ende der großen Koalition. Lauterbach ist als langjähriger Gesundheitsexperte seiner Fraktion bekannt, Scheer widmet sich vor allem umwelt- und energiepolitischen Fragen.

Scheer und Lauterbach
Nina Scheer und Karl Lauterbach
Quelle: dpa-infocom GmbH

ROBERT MAIER und HANS WALLOW gehen als bislang einzige Einzelkandidaten ins Rennen. Maier ist Unternehmer und Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums. Er wendet sich gegen einen „Linksruck“ der SPD. Wallow saß in den 80er und 90er Jahren für die SPD im Bundestag und würde der Partei gerne seine „lange Erfahrung sowohl in der praktischen Politik als auch in grundsätzlichen Fragen“ zur Verfügung stellen, wie der 79-Jährige in einem Interview sagte.

Robert Maier
Robert Maier
Quelle: dpa-infocom GmbH
Hans Wallow
Hans Wallow
Quelle: dpa-infocom GmbH

ALS MÖGLICHE KANDIDATEN werden daneben eine ganze Reihe von Spitzenpolitikern gehandelt: Generalsekretär Lars Klingbeil hält sich alle Optionen offen, genau wie der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert. Bundesaußenminister Heiko Maas nennt den Spitzenposten eine „Verlockung“ – sagt bislang aber nicht, ob er dieser erliegen könnte.

Die Kandidaten Ralf Stegner und Gesine Schwan stellen sich vor

Die Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission Gesine Schwan und der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner bewerben sich zusammen um den SPD-Vorsitz. Sehen Sie hier die gemeinsame Pressekonferenz in voller Länge.

Quelle: WELT/Bundespressekonferenz

fas/dpa/Reuters/hof/lsg/krö

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema