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Mit dem Rauchen aufhören: Behörden raten vom „kalten Entzug„ ab

Mit dem Rauchen aufhören – aber wie? Laut britischen Gesundheitsexperten lieber nicht mit „kaltem Entzug": In einem Interview raten sie davon explizit ab.

von Judith Kerstgens
Frauenhand hält Zigarette
iStockphoto

Beamte der britischen Gesundheitsbehörde raten in einem Interview mit 'BBC' davon ab, von einem auf den anderen Tag ganz mit dem Rauchen aufzuhören. Wer den Glimmstengeln den Kampf ansagen will, habe eine viel größere Chance, indem er sich professionelle Unterstützung suche oder zeitweise auf E-Zigaretten umsteige. 

 

Hohe Rückfallquote bei „kaltem Entzug„

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass nur vier Prozent derjenigen, die von einem auf den anderen Tag komplett aufhören zu rauchen, auch nach einem Jahr noch rauchfrei sind. Die Umstellung auf Nikotinersatztherapien wie Pflaster oder Lutschtabletten verringert die Rückfallquote immerhin schon um das 1,5-fache. 

Noch mehr bringt die Unterstützung eines Fachmanns: Wer sich an einen Mediziner wendet, verfierfacht seine Chancen auf Erfolg im Vergleich zum „kalten Entzug„. 

 

Gib nicht auf

„Lass dich nicht von Rückschlägen davon abhalten, dein Ziel zu verfolgen„, ermutiigt Dr. Jenny Harries, medizinische Direktorin einer britischen Rauchentwöhnungskampagne. „Es gibt viele verschiedene Arten von Raucherentwöhnung auf dem Markt, so dass es für Raucher schwierig sein kann zu wissen, was für sie funktionieren könnte.“

Es immer weiter zu probieren, sei das Wichtigste: „Selbst wenn man es in der Vergangenheit nicht geschafft hat„, betont Harries. 

 

Mit E-Zigarette zum Nichtraucher

In Großbritanien sind die Raucher auf dem Rückzug: Nur 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung rauchen, das ist ein Viertel weniger als im Jahr 2011. Das Rekordtief könnte auch mit der Entwicklung der E-Zigarette zusammenhängen: Diese ist die beliebteste Methode für Raucherentwöhnung – von geschätzten 3,2 Millionen Nutzern sind die meisten ehemalige Raucher. 

Einer davon ist TV-Moderator Jeremy Kyle, der nach 35 Jahren als Raucher zur E-Zigarette gewechselt ist: „Ich nehme dafür jetzt das Nikotin mit der niedrigsten Stärke und werde dann ganz auf die E-Zigarette verzichten, wenn die Zeit für mich reif ist.„

 

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