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"Finanztest" Rente mit 63: Wie Sie früher in den Ruhestand gehen können - und was das kostet

Früher in Rente gehen
Früher in Rente gehen - so klappt das
© AleksandarNakic / Getty Images
Wer nicht bis zum offiziellen Renteneintrittsalter arbeiten will, sondern schon früher in Rente gehen möchte, muss mitunter mit herben Einbußen rechnen. "Finanztest" rechnet verschiedene Modelle vor.

Jüngst stritten sich wieder Experten über das Renteneintrittsalter. Die Rente mit 70 wurde gefordert, um den Kollaps des Systems abzumildern. Dabei geht die Diskussion an der Realität vorbei, denn schon heute arbeiten die Deutschen gar nicht bis zur Rentenschwelle, sondern  gehen früher in den Ruhestand. 

2018 liegt das Renteneintrittsalter für den Geburtenjahrgang 1953 bei 65 Jahren und sieben Monaten. Schritt für Schritt wird das Alter bis auf 67 Jahre erhöht. Wer nicht so lange arbeiten will, kann zwar früher Rentner werden - doch dann gibt es Einbußen bei der Rente. "Finanztest" hatte 2018 seine Leser aufgerufen, ihren Weg in die Frührente zu erzählen.

Rente mit 63: Beitragsjahre sind wichtig

Einer dieser Leser ist Klaus Manal. Er konnte mit 63 Jahren und vier Monaten in Rente gehen, ohne Abschläge in Kauf nehmen zu müssen. Das liegt daran, dass er den Status "besonders langjähriger Versicherter" inne hat - weil er eine Versicherungszeit von 45 Jahen in der Rentenversicherung vorweisen kann. Zu dieser Zeit zählen neben den Beiträgen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auch Zeiten mit Bezug von ALG I, Krankengeld, Kurzarbeit und Insolvenzgeld. Anders als bei der Frührente (nach 35 Beitragsjahren) wird bei Kandidaten, die genug Beitragsjahre zusammen haben, die Rente nicht gekürzt. "Wer die Frührente nach 45 Beitragsjahren nicht in Anspruch nimmt, sondern bis zum Regelalter weiterarbeitet, bekommt insgesamt nicht mehr Geld", so das Urteil der Finanztester.

Wer auf mindestens 35 Beitragsjahre kommt, darf auch früher gehen - muss aber mit Abschlägen rechnen. So wie Christian Bollinger, der sich schon früh um seinen vorzeitigen Renteneintritt kümmerte. Das empfehlen die Experten auch anderen: Ab dem 50. Geburtstag sollte man die Weichen stellen. Als Faustformel gilt: Jeder vorgezogene Monat in der Rente bedeutet 0,3 Prozent weniger Rente. "Finanztest" führt einige Beispiele auf: Wer 1959 geboren wurde und 35 Versicherungsjahre vorweisen kann, würde regulär mit 66 Jahren und zwei Monaten in Rente gehen - der Austritt mit bereits 63 Jahren beschert einen Abschlag von 11,4 Prozent bei der Rente. Für Menschen, die 1963 geboren wurden, liegt das Renteneintrittsalter bei 66 Jahren und zehn Monaten. Wer dennoch mit 63 Jahren aufhören möchte zu arbeiten, muss 13,8 Prozent Abschlag verschmerzen. 

Rente und Jobben

Die "Finanztester" rechnen auch vor, wie sich frühe Rente und Arbeiten vertragen kann. Arbeitspsychologen würden gerade bei sehr fordernden Jobs raten, einen fließenden Übergang vom Job in den Ruhestand anzupeilen. Ein Tipp der Experten: Bis zu 6300 Euro im Jahr können zur Frührente hinzuverdient werden, ohne dass sich der Verdienst auf die Rente auswirkt. Erst Einkommen darüber hinaus werden zu 40 Prozent auf die Rente angerechnet. Außerdem werden Rentenbeiträge, Steuern und Sozialabgaben fällig, wenn mehr verdient wird. So kann sich rechnerisch ein Mini-Job lohnen. Hier sollten Interessierte gemeinsam mit einem Berater durchrechnen, ob sich das lohnt. 

Das gesamte Frührenten-Paket von Finanztest bekommen Sie gegen Gebühr unter www.test.de.

kg

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