Die Autorin und Lyrikerin Barbara Köhler ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Sie sei bereits am 8. Januar nach einem langen Leiden gestorben, das sie geduldig bekämpft habe, teilte die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen mit.  

Bekannt wurde die Autorin mit Gedichten und Essays, aber sie komponierte auch Textinstallationen für Räume und schuf Hörbücher. Sie wurde für ihre künstlerische Arbeit mit zahlreichen Preisen geehrt.

Köhler wurde 1959 in Sachsen geboren, wuchs in der DDR auf und arbeitete nach dem Abitur zunächst als Altenpflegerin. 1976 bis 1979 machte sie in Plauen eine Ausbildung zur Facharbeiterin für textile Flächenherstellung und zog anschließend nach Chemnitz, wo sie unter anderem am Theater arbeitete. 1985 bis 1988 studierte sie am Institut für Literatur in Leipzig.

Nach der Wende war sie freischaffende Künstlerin, betätigte sich als Lyrikerin, Essayistin, Installationskünstlerin und Übersetzerin. Seit 1994 lebte sie in Duisburg.

1991 erschien ihr erster Gedichtband Deutsches Roulette. Gedichte 1984–1989 bei Suhrkamp. Bis 2015 – damals erschien ihr letztes Werk Istanbul, zusehends. Gedichte, Lichtbilder – veröffentlichte sie viele Gedichte, aber auch Prosa-Arbeiten, darunter Niemands Frau. Gesänge zur Odyssee (Suhrkamp 2007) und Neufundland.

Vielfach geehrt und geschätzt

Köhler wurde unter anderem mit dem Clemens-Brentano-Preis (1996), dem Joachim-Ringelnatz-Preis (2008), dem Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung (2009), dem Peter-Huchel-Preis (2016) und dem Ernst-Meister-Preis (2018) geehrt.

Nachdem sie 2012 die Thomas-Kling-Poetikdozentur an der Universität in Bonn innehatte, war sie zuletzt als Gastprofessorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln tätig.

Gemeinsam mit der Kunststiftung würdigten die Edition Korrespondenzen Wien, die Galerie m in Bochum, der Lilienfeld Verlag und das Duisburger Museum DKM Barbara Köhlers Werks als "bescheiden im Persönlichen, feinnervig im Ästhetischen, standfest in der Sache und friedliebend im Geist" und nannten es "auf verspielte Art hochgelehrt und nicht zuletzt sympathisch humorvoll".