Jeder glaubt diese Frau zu kennen. Wer an Sisi denkt, hat sofort ein Bild von ihr im Kopf – und sieht meist doch nur Romy Schneider als Mädchen und junge Kaiserin, die vor kitschiger Kulisse, umgeben von monarchischem Krimskrams, die historische Elisabeth verewigt hat. Die Filmtrilogie aus den 1950ern ist Grundstein für einen Mythos, der bis heute nachwirkt.

Keine Habsburgerin, wahrscheinlich überhaupt keine Monarchin hat sich im Nachleben so verselbstständigt wie Elisabeth. Sisi ist zu einer Marke geworden. Es gibt Museen über sie und allerlei Tand mit ihrem Konterfei in Souvenirgeschäften. Die Zahl der Bücher über sie ist unüberblickbar, jedes Jahr kommen neue dazu: Biografien, Abrechnungen, Kitschromane, Krimis und Kinderbücher. Jede Generation hat sich eine neue Sisi kreiert. War es in der Nachkriegszeit noch frivol, dass eine Frau allein angeln geht, so erkundet die Sisi im Jahr 2021 die eigene Sexualität mithilfe der Zofe Fanny.