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Fake News entlarvt Bild soll wegen WM getötete Hunde in Russland zeigen - tut es aber nicht

Das Bild der Nachrichtenagentur Reuters zeigt vergiftete Hunde in Pakistan und nicht in Russland 
Das Bild der Nachrichtenagentur Reuters zeigt vergiftete Hunde in Pakistan und nicht in Russland 
© Akhtar Soomro/Reuters
In den sozialen Netzwerken kursiert derzeit ein grausiges Bild. Es zeigt Dutzende tote Hunde, die angeblich wegen der WM in Russland ermordet wurden. Tatsächlich ist das Foto zwei Jahre alt und wurde in Pakistan aufgenommen.

Es ist ein grausames Bild: Dutzende Hundekadaver liegen mitten auf der Straße. Vergiftet. Angeblich in Russland. In den sozialen Netzwerken verbreitet sich die Aufnahme rasant. "Hunde, die vor der Fifa WM in Rusland getötet wurden. Genießt den Fußball", twitterte etwa ein Nutzer sarkastisch. 

Doch nun stellt sich heraus: Die Aufnahme stammt gar nicht aus Russland, sondern aus Pakistan. Das Recherchenetzwerk "Correctiv" deckte den Fehler auf. Das Bild des Reuters-Fotografen Akhtar Soomro zeigt tatsächlich die Kadaver von toten Hunden, die in Karachi, Pakistan, am 4. August 2016 mit Gift getötet wurden. 

Wer das Originalbild betrachtet, kann schnell erkennen, dass sich die Szene nicht in Russland abgespielt haben kann: Im oberen Teil der Aufnahme sind nämlich Tuks-Tuks zu sehen. Auch die Werbetafeln auf Arabisch sind verräterisch, ebenso die Nummernschilder.

Doch in den sozialen Netzwerken wird das Bild wohl wissentlich nicht komplett gezeigt, sondern auf die Hundekadaver reduziert. Außerdem wurde das Bild von der pakistanischen Nachrichtenseite "Geo.tv" zur Bebilderung einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP zur Tötung von Hunden in Russland im Vorfeld der WM benutzt. Auch hier wurde die Aufnahme beschnitten, sodass die Autorikschas nicht mehr zu sehen sind. Lediglich am Ende der Bildunterschrift findet sich die Information, dass es sich um ein Symbolild handelt. Woher das Bild stammt, wird auch hier nicht verraten. 

Streunende Tiere massives Problem in Russland

Russland war im Vorfeld der WM in die Kritik geraten, weil in den Austragungsorten der Spiele massiv gegen Straßenhunde und -katzen vorgegangen wurde. In Wolgograd wurden etwa streunende Tiere eingefangen und zunächst unter Quarantäne gesetzt. Meldete sich innerhalb von zehn Tagen kein Besitzer, wurden die Tiere eingeschläfert. Streunende Hunde sind in Russland ein massives Problem. Allein in den elf Austragungsorten der WM sollen nach Einschätzung der russischen Behörden zwei Millionen obdachlose Tiere leben.

ivi

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