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News des Tages US-Grenze: Weinendes Mädchen vom berühmten Foto wurde nicht von der Mutter getrennt

Honduras
Das weinende Mädchen blickt auf dem Cover des "Time"-Magazins zu US-Präsident Donald Trump hinauf
© John Moore / AFP
Das weinende Mädchen auf dem berühmten Foto von der US-Grenze wurde nicht von Mutter getrennt +++ SPD bereitet sich auf Neuwahlen vor +++ Trump droht Strafzölle auf Autos an +++ Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker.

Meldungen im Kurzüberblick:

  • Flüchtlingskind von US-Grenze nicht von Mutter getrennt (20.54 Uhr)
  • Forscher lösen Rätsel der Tropfgeräusche von Wasserhähnen (17.28 Uhr)
  • Trump droht Strafzölle auf europäische Autos an (16.42 Uhr)
  • Tramperin Sophia L. wolh in Oberfranken getötet (15.57 Uhr)
  • SPD bereitet sich schon auf Neuwahlen vor (12.22 Uhr)

Die Nachrichten des Tages: 

+++ 20.54 Uhr: Weinendes honduranisches Mädchen von Symbolfoto nicht von Mutter getrennt +++

Das Foto eines kleinen weinenden Mädchens aus Zentralamerika hat in der Debatte um die Familientrennungen an der US-Grenze zu Mexiko die öffentliche Entrüstung besonders angefacht - allerdings wurde das Kind gar nicht seiner Mutter weggenommen. Das wurde inzwischen von verschiedenen Seiten klargestellt, darunter dem Vater des Mädchens und einem US-Grenzschutzbeamten.

Denis Varela, der weiterhin in Honduras lebende Vater des Mädchens, sagte in einem Telefoninterview mit einem Fernsehsender des Landes, Mutter und Tochter seien beisammen. Das honduranische Außenministerium habe ihm mitgeteilt, dass sie sich zusammen in einer Hafteinrichtung in Texas aufhielten. Die Mutter habe einen Asylantrag gestellt.

Das Bild der US-Fotoagentur Getty zeigt das Mädchen, wie es weinend zu einem US-Grenzschützer hochblickt, der der Mutter gegenübersteht. Es wurde zum Symbolfoto der menschlichen Dramen, die sich an der Grenze zu Mexiko abspielen. Vor allem in der Debatte um die rigorose Praxis der US-Behörden, illegal ins Land gelangen Migranten ihre Kinder wegzunehmen, wurde es häufig gezeigt.

+++ 19.54 Uhr: Priester löst mit Ohrfeige gegen weinendes Baby bei Taufe Empörung aus +++

In Frankreich hat ein Priester Empörung ausgelöst, weil er während einer Taufe einem schreienden Baby eine Ohrfeige verpasste. Die Diözese Meaux verbot dem 89-Jährigen am Freitag alle Tauf- und Hochzeitszeremonien. Ein Video des Vorfalls in einer Kirche in Champeaux, bei der der Priester den Täufling unter den entgeisterten Blicken von dessen Eltern ohrfeigte, wurde in sozialen Netzwerken millionenfach geteilt.

Es zeigt, wie der Geistliche zunächst das Gesicht des Kindes greift und um "Ruhe" bittet, bevor er das Kind schlägt. Die Diözese der Region nahe Paris sprach von einem "Verlust an Beherrschung", bedingt durch "eine Erschöpfung des betagten Priesters", was die Handlung des Mannes "aber nicht entschuldigt".

Dem Geistlichen sei die "Unangemessenheit seiner Bewegung" auch bewusst, erklärte die Diözese weiter. Er habe sich nach der Taufe bei dessen Eltern entschuldigt. Gleichwohl habe der zuständige Bischof "vorsorgliche Maßnahmen" ergriffen und dem Priester die Teilnahme an sämtlichen Tauf- und Hochzeitszeremonien untersagt.

In einem Radio-Interview spielte der Mann am Freitag seine Handlung herunter. "Es war zwischen einer Umarmung und einem kleinen Klaps", sagte er. Er habe das Baby beruhigen wollen und nicht gewusst, was er tun solle. 

+++ 19.41 Uhr: Popcorn zurückgerufen - Gefahr von Gesundheitsschäden +++

Wegen möglicher Gesundheitsrisiken hat die Firma XOX Gebäck mehrere Popcorn-Artikel zurückgerufen. Ein Verzehr kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Sehstörungen, erweiterten Pupillen, Mundtrockenheit und Müdigkeit führen, wie das Unternehmen aus dem niedersächsischen Hameln hat mitteilte. Nach Angaben des Verbraucherschutz-Portals "lebensmittelwarnung.de" des Bundes und der Länder werden die sieben zurückgerufen Produkte bundesweit verkauft - außer in Mecklenburg-Vorpommern. 

In dem Produkten ist dem Unternehmen zufolge eine erhöhte Menge an Tropanalkaloiden festgestellt worden. Das sind natürliche Pflanzeninhaltsstoffe, die vor allem in Nachtschattengewächsen vorkommen, zum Beispiel im Bilsenkraut, dem Stechapfel und der Tollkirsche.

+++ 19.27 Uhr: AfD-Vorstand ruft Jugendorganisation zur Ordnung - keine Sanktionen +++

Die AfD-Spitze hat die Junge Alternative (JA) aufgefordert, Ordnungsmaßnahmen gegen auffällige Mitglieder einzuleiten. Wie nach einer Sitzung des Bundesvorstandes aus Teilnehmerkreisen verlautete, trug das Gremium dem Vorsitzenden der AfD-Jugendorganisation, Damian Lohr, auf, in der JA "Ordnung" zu schaffen. Sanktionen wurden den Angaben zufolge nicht beschlossen. 

Von den beiden Parteichefs nahm an der Sitzung nur Jörg Meuthen teil. Der Co-Vorsitzende Alexander Gauland trat bei einer AfD-Veranstaltung in Rheinland-Pfalz auf. 

Anfang Juni hatten Teilnehmer eines Bundeskongresses der Jungen Alternative (JA) im thüringischen Seebach die erste Strophe des Deutschlandliedes gesungen - mit der historisch belasteten Textzeile "Deutschland, Deutschland über alles". Die Nationalhymne ist die dritte Strophe. Auf dem Podium stand bei der Veranstaltung ein Laptop mit einem Aufkleber der Identitären Bewegung, die der
Verfassungsschutz beobachtet. Da die Junge Alternative als Verein organisiert ist, sind die Hürden für einen Rauswurf von Mitgliedern weniger hoch als bei einer Partei. Damian Lohr, 24, ist Mitglied des Landtags von Rheinland-Pfalz.

+++ 19.12 Uhr: NRW-SPD wählt auf Parteitag neue Spitze - Hartmann will Landeschef werden +++

Gut ein Jahr nach der SPD-Niederlage bei der Nordrhein-Westfalen-Wahl stellen die Sozialdemokraten im einwohnerstärksten Bundesland am Samstag (10.00 Uhr) die Weichen für einen personellen Neuanfang. Auf einem Landesparteitag in Bochum wählt der bundesweit größte SPD-Landesverband einen neuen Vorstand. Um das Amt des Landesparteichefs bewirbt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann.

Der 40-Jährige aus dem Rhein-Sieg-Kreis soll die Nachfolge von Michael Groschek antreten, der nicht mehr für den SPD-Landesvorsitz kandidiert. Bei der Landtagswahl im Mai 2017 war die rot-grüne Landesregierung unter der damaligen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft abgewählt worden. Seither regiert im einwohnerstärksten Bundesland eine Koalition aus CDU und FDP unter Regierungschef Armin Laschet (CDU).

+++ 19.00 Uhr: Nigeria feiert Ahmed Musa - Doppelpack beim 2:0 gegen Island +++

Mit einem Doppelpack hat Ahmed Musa Nigeria und seinem deutschen Trainer Gernot Rohr gute Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale eröffnet und Island fast schon das WM-Aus beschert. Die Super Eagles bezwangen das enttäuschende Island mit 2:0 (0:0) und können im Idealfall schon mit einem Remis zum Abschluss gegen Vizeweltmeister Argentinien die Gruppenphase überstehen. Vor 40.904 Zuschauern in Wolgograd schockte Musa mit seinen beiden Treffern (49./75. Minute) die wenig überzeugenden Wikinger. Island hat das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand und muss auf jeden Fall gegen Kroatien siegen, um vielleicht doch noch die K.o.-Phase zu erreichen.

+++ 18.58 Uhr: Über 100 Hohenheimer Studenten müssen ihre Atteste verteidigen +++

Mehr als 100 Studenten der Universität Hohenheim müssen innerhalb von vier Wochen die von ihnen abgegebenen Atteste über Prüfungsunfähigkeit verteidigen. Die 103 angehenden Wirtschaftswissenschaftler hätten die Aufforderung erhalten, Belege und Details zur ärztlichen Diagnose beizubringen, sagte ein Sprecher der Universität in Stuttgart. Diese war stutzig geworden, weil die Bescheinigungen vom selben Arzt ausgestellt worden waren, der auch bei den 37 Abbrechern einer Klausur am 23. Mai womöglich vermeintliche Erkrankungen festgestellt hatte.

+++ 18.07 Uhr: Bericht: Audi-Chef Stadler muss vorerst in Untersuchungshaft bleiben +++

Audi-Chef Rupert Stadler muss offenbar vorerst in Untersuchungshaft bleiben. Eine erste Vernehmung des Managers am Mittwoch habe keine neuen Erkenntnisse erbracht, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "Derzeit ist noch kein neuer Vernehmungstermin angesetzt", zitierte das Blatt eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft München II.

Dem Bericht zufolge reicht Stadlers bisheriges Aussageverhalten nicht aus, um den wegen seiner Rolle im Diesel-Skandal beschuldigten und derzeit beurlaubten Audi-Chef wieder auf freien Fuß zu setzen. Dessen Freilassung käme demnach für die Ermittler nur in Frage, wenn Stadler umfangreiche Angaben zu den ihm vorgeworfenen Abgasmanipulationen bei Diesel-Fahrzeugen machen würde.

+++ 17.51 Uhr: Taliban entführen 43 Mitarbeiter von Straßenbaufirma in Süd-Afghanistan +++

Kämpfer der radikalislamischen Taliban haben in Süd-Afghanistan 43 Mitarbeiter einer Straßenbaufirma entführt. Afghanischen Behörden zufolge überfielen sie in der Nacht zu Freitag deren Lager bei Spin Boldak in der Provinz Kandahar. Bei dem Angriff wurden demnach darüber hinaus vier Polizisten getötet, die eingreifen wollten.

Bei den Entführten handle es sich um Bauarbeiter, Köche und Fahrer, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs der Nachrichtenagentur AFP. Die Taliban reklamierten den Überfall für sich. Sie hätten einen Polizeiposten angegriffen. Als dessen Beamten sich in das Lager der Arbeiter zurückzogen, hätten sie alle Menschen entführt.

+++ 17.33 Uhr: Segler kentern auf dem Ammersee: Ein Toter und ein Vermisster +++ 

Bei einem Unwetter über dem Ammersee sind zwei Segler gekentert - ein 84-Jähriger starb, ein 68-Jähriger wird vermisst. Der 84 Jahre alte Rentner fiel am Donnerstag bei Schondorf von Bord seines Segelbootes, wie die Polizei mitteilte. Sein Begleiter und Insassen eines nahen Elektrobootes holten den leblosen Mann aus dem Wasser. Obwohl er sofort in ein Krankenhaus gebracht wurde, konnte er nicht mehr gerettet werden.

+++ 17.28 Uhr: Forscher lösen Rätsel der Tropfgeräusche von Wasserhähnen +++

Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, um das nervtötende Tropfgeräusch von Wasserhähnen zu verhindern: Spülmittel. Dieses müsse dem Wasser, in das die Tropfen fallen, zugefügt werden, heißt es in einer in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlichten Studie. Das Spülmittel verändere die Eigenschaften des Wassers so, dass das Geräusch nicht mehr entstehe.

Dabei ist es der Studie zufolge gar nicht der Tropfen, der den Laut hervorruft, sondern die Schwingung einer winzigen Luftblase, die sich beim Aufprall auf das Wasser bildet. "Die Luftblase bringt die Wasseroberfläche zum Vibrieren", sagte der im französischen Poitiers arbeitende Wissenschaftler und Mitautor der Studie, Peter Jordan. Die Wasseroberfläche wirke dann wie ein akustischer Raum, der das bekannte Tropfgeräusch hervorbringt.

+++ 17.15 Uhr: CSU-Vorstand trifft sich am 1. Juli zur Sondersitzung zum Asylstreit +++

Zwei Tage nach dem Ende des schicksalsträchtigen EU-Gipfels in Brüssel zur Asylfrage trifft sich der CSU-Vorstand in München zu einer Sondersitzung. Für Sonntag, 1. Juli, 15.00 Uhr, hat Parteichef und Bundesinnenminister Horst Seehofer das Führungsgremium der Partei in die Landesleitung zu einer Vorstandssitzung geladen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen. Wichtigster und vermutlich einziger Punkt bei den Beratungen ist die Bewertung der Gipfelergebnisse in Brüssel zur Neuregelung der europäischen Zuwanderungspolitik. Am 28. und 29. Juni treffen sich in Brüssel die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union. 

+++ 16.58 Uhr: Seit 2017 vermisster 19-Jähriger offenbar von vier Männern getötet +++

Ein lange vermisster 19-Jähriger aus Dessau soll von vier jungen Männern getötet worden sein. Es werde gegen vier Deutsche im Alter von 16 bis 22 Jahren ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau mit. Gegen drei von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. Es besteht der Verdacht des gemeinschaftlichen Totschlags. Der 19 Jahre alte Dessauer war seit dem 21. März 2017 offiziell vermisst. Er war am Vorabend in Dessau-Alten zuletzt gesehen worden. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und den Hinweis, dass gegen Jugendliche und Heranwachsende ermittelt wird, wollten Polizei und Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben machen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte auch nicht sagen, ob eine Leiche gefunden wurde.

+++ 16.42 Uhr: US-Präsident Trump droht Strafzölle von 20 Prozent auf Autos an +++

US-Präsident Donald Trump hat im Handelsstreit mit der EU erneut mit der Verhängung von Strafzöllen auf europäische Auto-Importe gedroht. Wenn die Europäische Union nicht "bald" ihre Handelsbarrieren für US-Produkte beseitige, würden die USA "einen 20-prozentigen Tarif auf alle ihre Autos verhängen, die in die Vereinigten Staaten kommen", schrieb Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die EU hatte kurz zuvor als Reaktion auf die US-Aufschläge auf Aluminium und Stahl Gegenzölle auf eine Reihe von US-Produkten in Kraft gesetzt.

+++ 16.26 Uhr: DFB-Team muss gegen Schweden wohl auf Mats Hummels verzichten +++

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss im entscheidenden WM-Gruppenspiel gegen Schweden vermutlich auf Innenverteidiger Mats Hummels verzichten. "Er wird sehr wahrscheinlich nicht spielen können", sagte Bundestrainer Joachim Löw in Sotschi. Der Profi vom FC Bayern München habe sich im Training den Halswirbel verrenkt. Ein Einsatz in der Partie am Samstag in Sotschi (20 Uhr/live im stern-Ticker) mache "keinen Sinn bei ihm", sagte Löw. Als Ersatz könnte Niklas Süle in die Startelf rücken, der auch beim FC Bayern mit Jérôme Boateng zusammenspielt. Insgesamt sei die Mannschaft ansonsten "körperlich in einem guten Zustand", sagte Löw.

+++ 15.57 Uhr: Tramperin Sophia L. offenbar in Oberfranken getötet +++

Die vor einer Woche verschwundene Tramperin Sophia L. ist offenbar in Oberfranken getötet worden. Darauf weist die Auswertung der GPS-Daten des Lastwagens des festgenommenen Tatverdächtigen hin, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Bayreuth mitteilten. Auch der Fundort einer bisher nicht identifizierten Frauenleiche in Nordspanien decke sich mit der Fahrtroute des Verdächtigen. Die Identifizierung der Toten liegt in der Hand der spanischen Behörden, die eine gerichtsmedizinische Untersuchung veranlassten. Die deutschen Ermittler wollen demnach ein DNA-Profil der 28-Jährigen erstellen und dieses zur Untersuchung der sterblichen Überreste den spanischen Behörden übermitteln. Die baskischen Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Toten um Sophia L. handelt. Am Dienstag wurde in Spanien ein 41-jähriger Tatverdächtiger festgenommen. Sein Lastwagen war kurz zuvor in einiger Entfernung ausgebrannt, wie die Ermittler in Bayreuth mitteilten.

+++ 14.29 Uhr: Nord- und Südkorea wollen Familienzusammenführungen wieder aufnehmen +++

Nach einer dreijährigen Unterbrechung wollen Nord- und Südkorea die Familienzusammenführungen fortsetzen. 100 Menschen, die während des Koreakrieges von ihren Familien getrennt wurden, sollen sich Ende August begegnen können, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Pjöngjang und Seoul, die das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium veröffentlichte. Die Teilnehmer der Begegnung auf dem malerischen Kumgang-Berg in Nordkorea werden demnach vorab von den beiden Staaten ausgewählt.

Kommende Woche sollen Vertreter des Südens den Ort des Treffens inspizieren, heißt es in der Erklärung. Die endgültigen Listen der Teilnehmer würden dann bis Anfang August ausgetauscht. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In hatten sich bei ihrem Gipfeltreffen im April auf die Wiederaufnahme der Familienbegegnungen geeinigt. Heute beschlossen Delegierte der beiden Staaten bei weiteren Gesprächen den Termin.

+++ 14.10 Uhr: Türkei-Wahl: Berlin dringt auf Aufhebung von Einreiseverbot +++

Die Bundesregierung hat sich gemeinsam mit der OSZE dafür eingesetzt, dass die Türkei ihre Einreisesperre für den Linken-Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko aufhebt. Der Abgeordnete wollte eigentlich als Wahlbeobachter für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in die östliche Provinz Diyarbakir reisen. Das Einreiseverbot "entspricht nicht den Regeln, zu denen sich die Türkei selbst verpflichtet hat", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Hunko war bereits beim Verfassungsreferendum im April 2017 als Wahlbeobachter in der Türkei gewesen. Er hatte damals "die undemokratischen und unfairen Bedingungen" bei der Abstimmung kritisiert. Die türkische Regierung warf ihm Sympathien für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor und zweifelte seine Objektivität an. In der Türkei werden am Sonntag der Präsident und das Parlament gewählt.

+++ 14.01 Uhr: Dutzende Festnahmen vor Abschiebegefängnis in Darmstadt +++

Die hessische Polizei hat 44 Teilnehmer einer Sitzblockade vor dem Abschiebegefängnis in Darmstadt vorläufig festgenommen. Gegen die Gruppe werde wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs ermittelt, weil sie am Morgen eine Polizeiabsperrung durchbrochen haben soll, wie die Beamten mitteilten. Mit der Sitzblockade seien die Zufahrtswege blockiert worden, um eine Abschiebung zu verhindern.

Zuvor hatte ein Bündnis auf Facebook zum Protest gegen die Abschiebung eines Äthiopiers in sein Heimatland aufgerufen. Das Bündnis forderte zudem die sofortige Schließung des Abschiebegefängnisses und prangerte Missstände in der Einrichtung an. Die Abschiebung wurde nach Polizeiangaben wie geplant vollzogen.

+++ 13.54 Uhr: Tsipras nennt Griechenland-Einigung "historisch" +++

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat die Einigung der Eurogruppe zum Abschluss der Griechenlandhilfen begrüßt. "Es war eine historische Einigung", sagte Tsipras im griechischen Fernsehen. Griechenlands Schulden seien jetzt "tragbar". Das dürfte die Erwartungen der Kapitalmärkte befriedigen. Griechenland schlage eine neue Seite auf, die zum Ende der harten Sparmaßnahmen führe, erklärte Tsipras. Er versicherte aber, dies bedeute nicht, dass das Land vom Reformkurs abweichen werde.

In der Nacht hatte die Eurogruppe beschlossen, Griechenland nach acht Krisenjahren aus den Hilfsprogrammen zu entlassen. Das hoch verschuldete Land erhält noch einmal 15 Milliarden Euro an Krediten als Finanzpolster und Schuldenerleichterungen. Dafür verpflichtet es sich zur Fortsetzung des Spar- und Reformkurses.

+++ 13.15 Uhr: Taliban töten in drei Nächten mehr als 100 Sicherheitskräfte +++

Die radikalislamischen Taliban haben in drei Nächten in Folge mehr als 100 Polizisten und Soldaten getötet. Allein in der Nacht zum Freitag hätten sie in der westafghanischen Provinz Badghis bei Überfällen auf zwei Sicherheitsposten 14 Soldaten und zwei Zivilisten erschossen, sagten Provinzratsmitglieder. In der südafghanischen Provinz Kandahar starben mindestens vier Sicherheitskräfte in Gefechten mit den Taliban. Die Extremisten hatten dort eine Baufirma angegriffen und 33 Arbeiter entführt, wie Gouverneurs- und Polizeisprecher mitteilten. Sicherheitskräfte hätten die Arbeiter retten wollen, daraufhin habe es eine Schießerei gegeben. Wieso die Taliban die Arbeiter entführt haben und wo sie festgehalten werden, blieb zunächst unklar. Schon in den Nächten auf Mittwoch und Donnerstag hatten die Taliban nach offiziellen Angaben bei Offensiven in mehreren Provinzen mindestens 87 Sicherheitskräfte getötet. 

+++ 12.22 Uhr: SPD bereitet sich laut Medienbericht schon auf Neuwahlen vor +++

Die SPD trifft nach "Spiegel"-Informationen angesichts des Konflikts zwischen CDU und CSU bereits erste Vorbereitungen für eine mögliche Neuwahl. Wie das Magazin in seiner neuen Ausgabe berichtet, fanden im Willy-Brandt-Haus in den vergangenen Tagen bereits drei interne Besprechungen unter Leitung von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil statt, bei denen es um die Vorbereitung eines womöglich auf die Schnelle zu organisierenden Bundestagswahlkampfs ging.

In den Runden, an denen dem Bericht zufolge unter anderen Bundesgeschäftsführer Thorben Albrecht und die Abteilungsleiter der Parteizentrale teilnahmen, wurde etwa über die Frage gesprochen, welcher Wahltermin infrage käme und welche Fristen sich daraus ergeben würden, um Kandidatenlisten aufzustellen oder ein Wahlprogramm zu erarbeiten. Als frühesten Zeitpunkt für eine Neuwahl fassten die SPD-Strategen dabei Anfang September ins Auge, wie der "Spiegel" berichtete.

+++ 12.07 Uhr: Nach US-Kehrtwende: UN verurteilen auch Haft für Kinder mit Eltern +++

Die Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump bei der Internierung von Migranten und ihren Kindern geht dem UN-Menschenrechtsbüro nicht weit genug. "Kinder sollten nie aufgrund von Migrationsangelegenheiten in Haft kommen", sagte Ravina Shamdasani, die Sprecherin des Hochkommissars für Menschenrechte, in Genf. 

Nach empörten Protesten im In- und Ausland hatte Trump die im April eingeführte Praxis, Kinder von Zuwanderern ohne Visum an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern zu trennen und separat zu internieren, zurückgenommen. "Irreguläre Migration sollte niemals als Straftat betrachtet werden", sagte Shamdasani. Familien könnten auch anderweitig untergebracht werden, während ihr Fall beurteilt wird.

+++ 11.54 Uhr: Lebenslange Haft für Prostituiertenmord in Regensburg +++

Nach dem Mord an einer Prostituierten in Regensburg ist ein 22-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung der Richter am Landgericht der Stadt hat er sein 33 Jahre altes Opfer vor rund einem Jahr aus Habgier erwürgt. Reglos und mit gesenktem Kopf folgte der Asylbewerber aus Mali der Urteilsverkündung. Er war fünf Tage nach der Tat festgenommen worden. Der Mann hatte das Handy der Frau, in dem auch seine eigene Telefonnummer gespeichert war, vom Tatort mitgenommen. Die Fahnder konnten es orten.

Das Gericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren wegen schweren Raubes plädiert. Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte über seinen Anwalt mitteilen lassen, die aus Rumänien stammende Frau niedergeschlagen zu haben, um sie zu bestehlen. Anschließend habe er sie gewürgt, ihren Tod aber nicht gewollt. Er bedaure die Tat zutiefst. Der Verteidiger sagte, sein Mandant sei nach dem Übergriff davon ausgegangen, die Frau sei lediglich bewusstlos.

+++ 11.51 Uhr: Entwarnung in Köln - Dom wieder geöffnet +++

Die Durchsuchung des Kölner Doms mit Spürhunden ist beendet. Es sei nichts gefunden worden, der Dom werde in Kürze wieder geöffnet, sagte ein Polizeisprecher. Die Kathedrale war wegen eines verdächtigen Mannes evakuiert worden. Der etwa 25 Jahre alte Mann war mit einem Transporter auf der Domplatte vorgefahren und mehrmals in das Gotteshaus gelaufen. Daraufhin hatte der Sicherheitsdienst des Doms die Polizei alarmiert. Der Mann ließ sich dann widerstandslos abführen.

Ein Polizist geht mit einem Spürhund in den gesperrten Dom
Ein Polizist geht mit einem Spürhund in den gesperrten Dom. Die Kirche wurde am Freitagvormittag wegen eines verdächtigen Mannes evakuiert.
© Katharina Hensel / DPA

+++ 11.48 Uhr: Vorwürfe gegen AfD-Mitarbeiter nach Parlamentsfest in Sachsen-Anhalt +++

Ein Zwischenfall mit einem AfD-Wahlkreismitarbeiter beim Sommerfest des Landtags in Sachsen-Anhalt sorgt für Schlagzeilen. Mehrere Linken-Abgeordnete werfen dem Mann vor, sie bei der Veranstaltung in der Nacht belästigt und tätlich angegriffen zu haben. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (CDU) verurteilte das Verhalten des AfD-Mitarbeiters als "vollständig anstands- und respektlos sowie übergriffig". Es gebe "in unserem Zusammenleben ungeschriebene Regeln einer sozialen Mindestdistanz", sagte Brakebusch im Landtag.

Der Streit hatte sich nach Darstellung der Linken entzündet, weil sich der Mann an einen Tisch mehrerer Linken-Abgeordneter setzte und trotz mehrerer Aufforderungen nicht ging. Bereits gestern stützte unter anderem Sachsen-Anhalts SPD-Fraktionschefin Katja Pähle die Linken-Vorwürfe. Die AfD räumte ein Fehlverhalten des Mannes ein, wies aber einen Großteil der Vorwürfe als Falschdarstellungen zurück. Die Linken-Abgeordneten Christina Buchheim und Andreas Höppner kündigten an, Strafanzeige gegen den AfD-Mitarbeiter stellen zu wollen.

+++ 11.39 Uhr: Aus Afghanistan zurückgeholter Flüchtling darf in Deutschland bleiben +++

Ein von der Bundesregierung aus Afghanistan zurückgeholter Flüchtling darf in Deutschland bleiben. Die Bundesrepublik muss ihm die Flüchtlingseigenschaft zuerkennen, entschied das Verwaltungsgericht Sigmaringen, wie ein Sprecher mitteilte. Das bedeutet, dass Haschmatullah F. zunächst eine Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre bekommt und in Deutschland arbeiten darf. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Der Fall des 24-Jährigen hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt, weil er rechtswidrig aus Deutschland abgeschoben und auf Anordnung des Verwaltungsgerichts im Dezember zurückgeholt wurde. Sein Asylgesuch wurde jedoch im Januar 2018 abgelehnt. Dagegen klagte er. Das Gericht kam nach einer dreieinhalbstündigen Befragung gestern anders als das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu der Überzeugung, dass die vorgebrachten Fluchtgründe glaubwürdig sind. F. hatte gesagt, er sei von den Taliban bedroht und beinahe umgebracht worden, weil er als Soldat mit den Amerikanern zusammengearbeitet habe.

+++ 11.33 Uhr: Neue Blockade von Rettungsboot mit Flüchtlingen +++

Wieder ist ein Rettungsschiff mit zahlreichen Migranten an Bord ohne klare Anweisungen auf dem Mittelmeer blockiert. Die "Lifeline" der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline hatte gestern nach eigenen Angaben 224 Flüchtlinge in internationalen Gewässern gerettet. Italiens Innenminister Matteo Salvini verweigert ihnen die Einfahrt nach Italien. Das Schiff sei derzeit in maltesischen Gewässern, Malta müsse endlich seine Häfen öffnen, erklärte Salvini auf Facebook. Es sei klar, dass das Schiff beschlagnahmt und die Besatzung festgehalten werden müsse.

Vor annähernd zwei Wochen hatte Italien der "Aquarius" der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen erstmals die Einfahrt in einen Hafen verwehrt. Auch Malta verweigerte die Aufnahme, weshalb die "Aquarius" schließlich ins spanische Valencia fuhr.

+++ 11.30 Uhr: Axel Springer sagt wegen Dieselskandals "Goldenes Lenkrad" ab +++

Vor dem Hintergrund des aktuellen Dieselskandals sagt das Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Die Welt") die Verleihung des "Goldenen Lenkrads" für dieses Jahr ab. Der seit 1976 verliehene Autopreis von "Bild am Sonntag" und der europäischen "Auto Bild"-Gruppe werde für 2018 ausgesetzt, teilte Axel Springer in Berlin mit.

Die jüngsten Ereignisse rund um Abgasmanipulationen hätten gezeigt, dass der notwendige Wandel in der Automobilbranche noch lange nicht abgeschlossen sei. Mit der Aussetzung der Verleihung wolle man ein Zeichen setzen und den betroffenen Automobilherstellern Zeit geben, auf tiefgreifende strukturelle Veränderungen die richtigen Antworten zu finden, erklärten die Chefredakteure Marion Horn ("Bild am Sonntag) und Tom Drechsler ("Auto Bild").

+++ 11.27 Uhr: Leipziger Polizei kündigt Statement zum Fall Sophia L. an +++

Nach dem Fund einer Frauenleiche in Nordspanien hat die Leipziger Polizei ein Statement im Laufe des Tages angekündigt. Eine Sprecherin wollte sich zunächst nicht dazu äußern, ob es sich bei der Toten um die seit Tagen verschwundene Tramperin Sophia L. handelt.

Die Ermittlungen werden in Leipzig geführt, weil die 28 Jahre alte Studentin aus der sächsischen Stadt nach Bayern trampen wollte. Dabei verschwand sie am Donnerstag voriger Woche. Die Ermittler teilten am Dienstag mit, dass ein Mann unter dem dringenden Verdacht eines Tötungsdeliktes verhaftet wurde. Es soll sich um einen Fernfahrer handeln.

+++ 11.03 Uhr: Italiens Regierung stellt Schutz für Mafia-Kritiker Saviano in Frage +++

Die neue Regierung in Italien stellt den Personenschutz für den Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano in Frage. Innenminister Matteo Salvini, Chef der fremdenfeindlichen Lega, kündigte an, die zuständigen Stellen würden den Schutz auf den Prüfstand stellen. Der Schriftsteller Saviano wurde mit seinem Buch "Gomorrha" über die Mafia in Neapel auch international bekannt und erhielt Todesdrohungen. Er kritisierte aber auch die rechten und fremdenfeindlichen Strömungen in Italien und setzt sich für Migranten ein, die Salvini aus dem Land werfen will.

"Statt gegen die Mafia vorzugehen, droht Innenminister Matteo Salvini denen, die von ihr erzählen, sie zum Schweigen zu bringen", erklärte Saviano auf Twitter und Facebook. Salvini sei ein "Trottel" und der "Minister der Unterwelt", der mit Lügen und Drohungen Propaganda mache. Salvini hatte in einer TV-Show gesagt, dass Saviano (38) viel im Ausland sei und dass generell geprüft werden müsse, wofür das "Geld der Italiener" ausgegeben werde.

+++ 10.39 Uhr: Zahl der Suizide in Gefängnissen deutlich gestiegen +++

Die Zahl der Suizide in Gefängnissen in Deutschland ist gestiegen. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen töteten sich im Jahr 2016 insgesamt 76 Gefängnisinsassen selbst, zehn mehr als im Jahr 2015, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken berichtete. Insgesamt sei seit drei Jahren ein Anstieg zu verzeichnen. 2013 habe es 50 Selbsttötungen in Gefängnissen gegeben, 2014 60. Zahlen für das Jahr 2017 liegen demnach noch nicht vor.

Das Bundesjustizministerium begründe die im Vergleich zur Wohnbevölkerung deutlich höhere Suizidrate damit, dass viele der Häftlinge schon vor der Haft isoliert gewesen seien, ein geringes Einkommen hätten, unter Sucht- oder psychischen Problemen litten und gewaltbereiter seien. "Dies sind Merkmale, die auch in der Wohnbevölkerung mit einem erhöhten Suizidrisiko einhergehen." Aber auch die Inhaftierung an sich gelte als zusätzlicher Risikofaktor.

+++ 10.37 Uhr: Schwarze in den USA leiden wegen Polizeigewalt unter psychischen Problemen +++

Die hohe Zahl tödlicher Polizeieinsätze gegen Schwarze in den USA führt laut einer Studie bei vielen Afroamerikanern zu psychischen Problemen. Auch völlig unbeteiligte Afroamerikaner litten darunter, wenn die Polizei unbewaffnete Schwarze töte, berichten Forscher in der Fachzeitschrift "The Lancet". Das Forscherteam verglich zwei Datensätze miteinander. Zwischen 2013 und 2015 wurden mehr als 100.000 schwarze Erwachsene in den USA telefonisch dazu befragt, an wie vielen der vergangenen 30 Tage sie mit psychischen Problemen wie Stress oder Depressionen zu kämpfen hatten. Ihre Antworten wurden in Zusammenhang mit einer landesweiten Datenbank zu Polizeigewalt gesetzt. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass es den Befragten nach tödlichen Polizeieinsätzen deutlich häufiger schlecht ging als sonst. Am stärksten sei dieser Effekt in den 30 bis 60 Tagen nach Vorfällen in oder nahe dem Bundesstaat gewesen, in dem die Befragten lebten.

+++ 10.34 Uhr: UN werfen Venezuela schwere Menschenrechtsverletzungen vor +++

Die Vereinten Nationen haben der venezolanischen Regierung schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. So hätten die Sicherheitskräfte zwischen 2015 und 2017 mindestens 505 Menschen ohne rechtliche Grundlage getötet, hieß es in einem heute veröffentlichten Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. Laut Zeugenberichten brachten die Einsatzkräfte ihre Opfer bei Razzien in Armenvierteln um und manipulierten danach die Tatorte. Die Fälle würden fast nie aufgeklärt. 

Auch die humanitäre Krise in dem einst reichen Land verletzt nach Einschätzung der UN die Menschenrechte. Nach Schätzungen leben bereits 87 Prozent der Venezolaner in Armut, Hunderttausende flohen ins Ausland. Wegen jahrelanger Misswirtschaft, Korruption und einer hohen Schuldenlast verfügt das ölreichste Land der Welt kaum noch über Devisen, um Lebensmitteln, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren.

+++ 10.30 Uhr: Kölner Dom wegen verdächtigen Besuchers geräumt +++

Der Kölner Dom ist wegen eines verdächtigen Mannes evakuiert worden. Der Mann habe sich auffällig verhalten und sei daraufhin von Polizisten in Gewahrsam genommen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Er sei mit einem Transporter auf der Domplatte vorgefahren und mehrmals in das Gotteshaus gelaufen. Gegen 08.15 Uhr habe der Sicherheitsdienst des Doms deswegen die Polizei alarmiert. Bei dem Mann handele es sich laut Ausweis um einen jungen Osteuropäer aus dem Raum Aachen. Der Transporter sei leer gewesen. Ob der Mann etwas in den Dom gebracht habe, sei unklar. Der Kölner Dom wurde der Sprecherin zufolge am Vormittag vorsorglich mit Polizeihunden durchsucht.

+++ 10.21 Uhr: BMW ruft Diesel mit falscher Software in die Werkstatt +++

BMW ruft 11.700 Dieselautos mit unzureichender Abgasreinigung jetzt in die Werkstatt. Das Kraftfahrtbundesamt habe das Software-Update  genehmigt, die Autofahrer seien bereits angeschrieben worden, sagte ein Unternehmenssprecher in München. Die betroffenen BMW 5er und 7er stoßen sowohl auf der Straße wie auch auf dem Prüfstand zu viel Stickoxid aus, weil ihre Motoren mit einer Software für SUV-Modelle gesteuert werden. BMW-Chef Harald Krüger hatte auf der Hauptversammlung von einer handwerklichen Panne gesprochen. Das Kraftfahrtbundesamt hatte den Rückruf der Autos wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung angeordnet. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt.

+++ 10.19 Uhr: 220 Flüchtlinge laut UNHCR im Mittelmeer ertrunken +++

Vor der Küste Libyens sind nach Informationen des UN-Flüchtlingshilfswerks in den vergangenen Tagen bei mehreren Unglücken etwa 220 Menschen ertrunken. "Das ist eine konservative Schätzung", sagte UNHCR-Sprecher William Spindler in Genf. Die Retter hätten die Zahlen nach Angaben von Überlebenden zusammengetragen. Mehrere Leichen seien geborgen worden.

Unter anderem sei am Dienstag ein Holzboot gesunken. Nach Schätzungen seien 100 Menschen an Bord gewesen, aber nur fünf hätten das Unglück überlebt. Die libysche Küstenwache habe sie gerettet. Am selben Tag sei ein Gummiboot mit 130 Menschen an Bord gesunken. Fischer hätten nur 60 der Bootsinsassen retten können. Am 20. Juni hätten andernorts auf See gerettete Flüchtlinge und Migranten von 50 Mitreisenden berichtet, die ertrunken seien.

+++ 10.13 Uhr: YouTube will neue kostenpflichtige Mitgliedschaften einführen +++

Zur Stärkung der Schöpfer von Videoinhalten will das Portal YouTube neue kostenpflichtige Mitgliedschaften einführen. Derzeit komme der Großteil des Geldes aus Werbeeinnahmen und das werde auch das Hauptaugenmerk bleiben, sagte der YouTube-Produktverantwortliche Neal Mohan. Jedoch solle darüber auch hinaus auch geschaut werden, welche Geldquellen für die Urheber der Videos geschaffen werden könnten, hieß es bei der Google-Tochter.

YouTube kündigte Mitgliedschaften für Kanäle mit über 100.000 Abonnenten an, die 4,99 Dollar (knapp 4,30 Euro) pro Monat kosten sollen. Im Gegenzug sollen Nutzer dafür exklusives Videomaterial zu sehen bekommen, darunter auch Livestream-Angebote. Den Anbietern soll es dabei außerdem ermöglicht werden, direkt auf ihren Kanälen ihre Werbeprodukte zu verkaufen.

+++ 9.55 Uhr: Mindestens ein Toter nach Unwettern in Polen +++

Bei schweren Unwettern in Polen ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Der stellvertretende Bürgermeister der zentralpolnischen Stadt Wolomin bei Warschau wurde von einem herbstürzenden Ast getroffen und starb später an den schweren Verletzungen, wie der Sender TVN24 unter Berufung auf örtliche Behörden berichtete. Zehn weitere Menschen wurden landesweit verletzt. Die polnische Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben zu mehr als 4300 Einsätzen aus. Die heftigen Gewittern und Böen beschädigten in ganz Polen Hunderte Häuser. Zudem waren nach Angaben des Sicherheitszentrums der Regierung zwischenzeitlich mehr als 330.000 Menschen ohne Strom.

+++ 9.53 Uhr: Wieder Mann in Malmö erschiossen +++

Drei Tage nach dem Mord an drei Bandenmitgliedern ist in der schwedischen Stadt Malmö wieder ein Mann erschossen worden. Wie die Polizei mitteilte, starb der 24-Jährige in der Nacht im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Zu den Umständen der Tat wollten die Ermittler keine Angaben machen. Ob der Fall im Zusammenhang mit den Morden am Montag steht, wollte die Polizei noch nicht bestätigen. In Malmö gibt es mehrere Banden, die einander bekämpfen. Nach dem Dreifachmord befürchtete die Polizei Racheaktionen.

+++ 9.40 Uhr: Riesiger Andrang bei Veranstaltung von Erdogan-Herausforderer Ince +++

Eine Wahlkampfveranstaltung des türkischen Präsidentschaftskandidaten Muharrem Ince in Izmir hat gestern gewaltigen Zulauf gehabt. Die Organisatoren sprachen von rund 2,5 Millionen Teilnehmern. Von unabhängiger Seite gibt es keine Angaben. Videoaufnahmen der Kundegebung zeigen eine riesige Menschenmenge bei der Kundgebung. 

In der Türkei finden am Sonntag vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Umfragen zufolge könnte das Bündnis von Erdogans islamisch-konservativer AKP mit der ultrarechten MHP bei der Parlamentswahl die Mehrheit verfehlen. Auch ein Sieg Erdogans in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl ist alles andere als sicher. In einer Stichwahl könnte Oppostionskandidat Ince von der linksnationalistischen Republikanischen Volkspartei (CHP) gegen Erdogan antreten.

+++ 8.50 Uhr: Kinder nach Alkoholdiebstahl in Thüringen volltrunken +++

Zwei junge Alkoholdiebe haben ihre Beute überhaupt nicht vertragen: Die beiden 11 und 13 Jahre alten Jungen aus Thüringen hatte 1,1 Promille Atemalkohol und konnten "kaum noch gerade stehen", wie die Polizei in Saalfeld am Morgen mitteilte. Gemeinsam mit Freunden waren sie in den Jugendklub in Uhlstädt eingebrochen und hatten dort Spirituosen gestohlen.

Passanten riefen dann am Donnerstagabend die Polizei, weil zwei Kinder auf dem örtlichen Markt einen volltrunkenen Eindruck machten. Nach einer kurzen ärztlichen Untersuchung durften die Jungen zwar zu Hause bleiben. Gegen sie und ihre Freunde wird aber wegen des Verdachts des besonders schweren Diebstahls ermittelt.

+++ 8.45 Uhr: Deutlicher Personalzuwachs bei Polizei, Kitas und Hochschulen +++

Im Öffentlichen Dienst arbeiteten Mitte 2017 rund 4,74 Millionen Menschen und damit 47.500 oder 1,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Den deutlichsten Personalzuwachs gab es bei den kommunalen Kindertageseinrichtungen. Bis zum Stichtag 30. Juni 2017 stieg die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 7100 oder 3,5 Prozent auf 211.600. Binnen zehn Jahren erhöhte sich die Zahl der Erzieher damit sogar um mehr als die Hälfte (59 Prozent) beziehungsweise 78.800.  
    Bei der Polizei gab es innerhalb eines Jahres einen Personalzuwachs um 6100 Beschäftigte oder 1,9 Prozent. Das ist der größte Anstieg seit mehr als 20 Jahren. Allein die Zahl der Beamtenanwärter bei der Bundespolizei stieg um rund 1700, was einem Plus von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 
    Das Personal an Hochschulen einschließlich der Hochschulkliniken stieg binnen eines Jahres um rund 8000 oder 1,5 Prozent. Insgesamt waren Mitte 2017 im Hochschulbereich 534.800 Menschen beschäftigt. 

+++ 8.29 Uhr: Leben in Deutschland teurer als im EU-Schnitt +++

Das Leben in Deutschland ist weiterhin teurer als im EU-Schnitt. Das Preisniveau der privaten Konsumausgaben lag im Jahr 2017 um 5,0 Prozent über dem Durchschnitt der 28 Mitgliedstaaten der EU. Allerdings war das Preisniveau nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den meisten direkten Nachbarstaaten nach wie vor höher als in Deutschland. Nur in Polen und der Tschechischen Republik waren die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger. Mit Abstand teuerstes Land für Verbraucher innerhalb der EU war einmal mehr Dänemark: Dort lag das Preisniveau um 41,5 Prozent über dem Durchschnitt aller 28 Mitgliedstaaten.

+++ 8.25 Uhr: AfD rückt laut Umfrage im Saarland auf Platz drei vor +++

Gut ein Jahr nach der Landtagswahl im Saarland ist die AfD auch im kleinsten Flächenland laut einer Umfrage auf Platz drei vorgerückt. Die Rechtspopulisten landeten in der jetzt veröffentlichten Erhebung des Instituts Infratest dimap für den Saarländischen Rundfunk bei 15 Prozent - nach einem Ergebnis von 6,2 Prozent bei der Wahl im März vergangenen Jahres. Die Partei konnte ihren Zustimmungswert binnen 15 Monaten damit mehr als verdoppeln.

Die regierende große Koalition hat zwar weiter eine komfortable Mehrheit von zusammen 61 Prozent. Sowohl die CDU als auch SPD verloren aber deutlich. Die Christdemokraten verschlechterten sich von 40,7 auf 35 Prozent, die Sozialdemokraten von 29,6 auf 26 Prozent. Die Linke verlor 0,8 Punkte auf zwölf Prozent. Die Grünen würden mit sechs Prozent und einem Plus von zwei Punkten in den Landtag einziehen, während die FDP sich nur von 3,3 Prozent auf vier Prozent verbessern konnte. Infratest Dimap befragte im Auftrag des Saarländischen Rundfunks 1000 Wahlberechtigte.

+++ 8.11 Uhr: Tim Mälzer bei Dreharbeiten für TV-Show leicht verletzt +++

TV-Koch Tim Mälzer hat sich am Set einer ProSieben-Sendung verletzt. "Bei den Dreharbeiten zu einer neuen Show gab es einen kleinen Unfall mit professionell beaufsichtigter Pyrotechnik", erklärte ein Sprecher des Senders der "Bild"-Zeitung. Dem Bericht zufolge soll Mälzer bei den Dreharbeiten zu einer neuen Folge "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" in Prag am Gesicht verletzt worden sein.

Demnach sollte der 47 Jahre alte Hamburger Koch ein zubereitetes Gericht durch einen Pyrotechnik-Parcours tragen und auf einem Tisch servieren. Trotz Schutzvorkehrungen sei Feuer in Mälzers Gesicht gelangt. "Er wurde sofort ärztlich gut versorgt und befindet sich auf dem Wege der Besserung", sagte der ProSieben-Sprecher dem Blatt. 

+++ 7.51 Uhr: Geistlicher in Indonesien wegen IS-Anschlags zum Tode verurteilt +++

Mehr als zwei Jahre nach einem Selbstmordananschlag mit vier Todesopfern in Jakarta ist ein muslimischer Geistlicher in Indonesien zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt befand den Kleriker Aman Abdurrahman für schuldig, den Anschlag organisiert zu haben. Zu der Tat im Januar 2016 hatte sich der sogenannte Islamische Staat bekannt. Bei dem Anschlag in Jakarta hatte sich ein Attentäter vor einem Starbuck's-Café in die Luft gesprengt, anschließend hatten sich bewaffnete Männer in der Umgebung Feuergefechte mit der Polizei geliefert. 

Abdurrahman gilt als Chef der IS-Anhänger in Indonesien. Er ist zudem der geistliche Anführer der örtlichen Extremistengruppe Jamaah Ansharut Daulah (JAD).  Obwohl Abdrurrahman seit 2010 in Haft sitzt, konnte er aus dem Gefängnis heraus offenbar weiterhin Kämpfer für den IS anwerben und Kontakt zu anderen Anführern der Dschihadistenmiliz halten. Er ist laut Experten zudem der wichtigste Übersetzer von IS-Propaganda in Indonesien.

+++ 7.29 Uhr: Verdächtiger nach Mord an US-Rapper XXXTentacion festgenommen +++

Nach dem Mord an dem US-Rapper XXXTentacion hat die Polizei einen Verdächtigen gefasst. Nach Polizeiangaben wurde der Mann bereits Mittwochabend in Pompano Beach in Florida in seinem Auto gestoppt und festgenommen. Er stehe unter Mordverdacht. Nach weiteren Verdächtigen in dem Fall werde gefahndet. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die tödlichen Schüsse auf XXXTentacion im Zuge eines Raubüberfalls fielen. Die Tasche des Rappers sei aus seinem Auto gestohlen worden. Der jetzt festgenommene 22-jährige Verdächtige sei in der Vergangenheit bereits mehrfach festgenommen worden und habe sich nach einer Verurteilung wegen Autodiebstahls auf Bewährung befunden.

XXXTentacion war am Montag vor einem Motorradgeschäft in Florida erschossen worden. Der 20-jährige war einer der Stars der jungen Hip-Hop-Szene in den USA. Berühmt wurde er mit Veröffentlichungen auf der Plattform SoundCloud.

+++ 7.21 Uhr: "Roseanne" bekommt Ablegerserie - ohne Roseanne +++

Nach einem rassistischen Tweet ihrer Hauptdarstellerin geht die beliebte Comedyserie "Roseanne" ohne Roseanne Barr (65) und unter anderem Namen weiter. Der US-Sender ABC bestätigte, dass er an einer Ablegerserie arbeite. Arbeitstitel: "Die Connors". Die zehn Folgen sollen noch in diesem Jahr in den USA ausgestrahlt werden. "Roseanne Barr wird finanziell und kreativ nichts mit der neuen Serie zu tun haben", stellte der Sender klar. Zum Inhalt erklärte ABC, dass die Familie Connor nach einem unvorhergesehenen Ereignis die täglichen Probleme des Lebens meistern müsse, "wie sie es zuvor noch nie erlebt hat". Die anderen Schauspieler wie John Goodman oder Sara Gilbert seien wieder an Bord.

Die beliebte US-Show "Roseanne" um die Arbeiterfamilie Connor wurde zwischen 1988 und 1997 ausgestrahlt und in diesem März neu aufgelegt. Trotz der guten Einschaltquoten wurde sie nach nur wenigen Folgen abgesetzt, weil Barr zuvor bei Twitter eine afro-amerikanische Politikerin rassistisch beleidigt hatte.

+++ 6.25 Uhr: Kilometerhohe Aschesäule über Vulkan im Süden Japans +++

Nach mehreren Wochen der Ruhe ist der Vulkan Shinmoe im Süden Japans wieder ausgebrochen. Eine 2,6 Kilometer hohe Aschesäule stieg am Morgen von dem Berg auf der Insel Kyushu auf, wie die japanische Wetterbehörde mitteilte. Sie warnte zugleich vor Gesteinsbrocken und einem Strom aus Asche, Gas und Lava in der Umgebung des gut 1400 Meter hohen Shinmoe. Berichte über Verletzte oder Schäden gibt es bislang nicht. Die Behörden beließen den Alarm auf der dritthöchsten von fünf Warnstufen.     

Der Vulkan war Anfang März erstmals seit sieben Jahren heftig explodiert und kommt seitdem nicht nur Ruhe. Das Inselreich Japan liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde, in der es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Allein Japan zählt rund 110 aktive Vulkane. Etwa 50 davon werden rund um die Uhr überwacht, darunter auch der Shinmoe.

+++ 5.14 Uhr: Türkei-Wahlen: Opposition will mehr als 600 000 Beobachter einsetzen +++

Die Opposition will bei den Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei an diesem Sonntag mehr als 600.000 Beobachter einsetzen. Ein Sprecher der größten Oppositionspartei CHP sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Partei schicke an jede der geschätzt 180.000 Wahlurnen je zwei Beobachter. Neben diesen 360.000 Personen will die pro-kurdische Oppositionspartei HDP nach eigenen Angaben weitere 110.000 Beobachter einsetzen, die nationalkonservative Iyi-Partei 130.000. Auch andere kleinere Oppositionsparteien schicken Wahlbeobachter. 

Auch parteiunabhängige Beobachter akkreditieren sich über die Parteien, weil sie sonst nicht zur Wahlbeobachtung zugelassen sind. Die Nichtregierungsorganisation (NGO) "Oy ve Ötesi" ("Stimmen und Mehr") will bis zum Wahltag 40.000 Freiwillige ausbilden, die dann auf dem Ticket von Oppositionsparteien die Wahl beobachten.

+++ 4.35 Uhr: Oettinger warnt Seehofer vor Alleingang in der Flüchtlingspolitik +++

EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) eindringlich vor einem Alleingang in der Flüchtlingspolitik gewarnt. "Damit wäre eine neue, erhebliche Eskalationsstufe erreicht, welche die Union und die Regierung in Frage stellen würde", sagte Oettinger dem "Handelsblatt". Die CSU sei dabei, "die Handlungsfähigkeit Deutschlands in der EU zu beschädigen".

Der Flüchtlingsstreit in der Union hält Deutschland schon seit anderthalb Wochen in Atem. CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer will Flüchtlinge an der Grenze zurückweisen, die bereits in einem anderen EU-Land als Asylsuchende registriert wurden. Merkel lehnt nationale Alleingänge in dem Punkt ab. Sie soll nun im Zuge eines Kompromisses bis Monatsende mit anderen europäischen Staaten über Lösungen verhandeln.

+++ 1.24 Uhr: EU-Gegenzölle im Handelsstreit mit den USA in Kraft getreten +++

Im Handelsstreit mit den USA sind heute um Mitternacht die Gegenzölle der EU auf Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey und Motorräder in Kraft getreten, wie aus dem Amtsblatt der EU hervorgeht. Die Zölle sind eine Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium aus der EU, die bereits seit dem 1. Juni erhoben werden. Die EU hatte ihre Gegenzölle vorsorglich schon vor Wochen bei der Welthandelsorganisation WTO angemeldet. Die Gegenzölle der EU betreffen US-Erzeugnisse im Wert von 2,8 Milliarden Euro.

Trump hatte für den Fall europäischer Gegenzölle bereits mit Strafzöllen auch auf europäische Autos und Autoteile gedroht. Autozölle würden vor allem die deutschen Hersteller treffen.

+++ 1.05 Uhr: Toter und Verletzte nach Explosion in niederländischer Wohnung entdeckt +++

Nach einer Explosion in einer Wohnung in Utrecht ist nach Polizeiangaben eine Leiche entdeckt worden. Darüber hinaus seien mehrere Personen verletzt worden, teilte die niederländische Polizei in der Nacht über Twitter mit. Unter den Verletzten sei ein Polizist. Auf Videos ist zu sehen, dass der Polizist aus einem Fenster klettert und sich dann fallen lässt. Über die Ursache der Explosion ist noch nichts bekannt. Unklar ist auch noch, warum der Polizist die Wohnung betreten hatte. Der Vorfall in der Stadt rund 35 Kilometer südlich von Amsterdam ereignete sich am späten Donnerstagabend. Mehrere Wohnungen in dem Gebäude wurden schwer beschädigt.

+++ 1 Uhr: Seehofer bekommt 1650 zusätzliche Bamf-Stellen +++

Wegen der zahlreichen Probleme hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) Innenminister Horst Seehofer (CSU) 1650 zusätzliche Stellen für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bewilligt. Zudem sollen beim Bamf 4500 weitere Stellen entfristet werden. Entsprechende Informationen der Zeitungen der Funke Mediengruppe wurden der Deutschen Presse-Agentur vom Finanzministerium bestätigt. 

Zudem soll die Informations- und Computertechnik beim Bamf und seinen Außenstellen auf Vordermann gebracht werden. Nach unrechtmäßig ausgestellten Asylbescheiden und weiteren Missständen war das Bamf stark in die Kritik geraten, Seehofer entließ Bamf-Chefin Jutta Cordt und ersetzte sie durch den bayerischen Beamten Hans-Eckhard Sommer.

+++ 0.44 Uhr: US-Publizist Charles Krauthammer ist tot +++

Der US-Publizist Charles Krauthammer ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Sohn Daniel in der Nacht US-Medien. Als Todesursache benannte er Krebs. Krauthammer war einer der profiliertesten und einflussreichsten konservativen Publizisten und Kolumnisten der USA. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, auch mit dem Pulitzer-Preis. Krauthammer veröffentlichte in einer Vielzahl von Medien und war auch im Fernsehen sehr präsent.

Krauthammer warb für eine streng neokonservative Außenpolitik der USA und rechtfertigte auch die Invasion des Iraks durch die USA im Jahr 2003. Er hatte sich unter Verweis auf seine tödliche Krankheit am 8. Juni in einer viel beachteten Notiz von der Öffentlichkeit verabschiedet.

+++ 0.22 Uhr: Eurogruppe einig über letzte Hilfstranche für Griechenland +++

Die Finanzminister der Eurozone haben sich auf die Bedingungen für das Ende des griechischen Rettungsprogramms geeinigt. Es gebe eine Einigung, sagten mehrere Vertreter der Eurozone und Diplomaten in der Nacht in Luxemburg. Vereinbart wurde demnach eine Abschlusszahlung an Athen von 15 Milliarden Euro sowie eine Verlängerung von Kreditlaufzeiten um zehn Jahre.

mad/fs AFP DPA

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