Dass der Ministerialangestellte Gottfried Ludewig mal an der Front im Kampf gegen eine Pandemie stehen würde, hätte vor zwei Jahren keiner gedacht. Der 37-jährige CDU-Politiker übernahm damals die neue Abteilung "Digitalisierung und Innovation" im Gesundheitsministerium, und anfangs wurde die ganze Initiative von seinen Kollegen als "Lieblingsspielerei" des Ministers abgetan.

Aber heute hat Ludewig Millionen von Euro zur Verfügung und ist verbündet mit Konzernen wie der Deutschen Telekom, SAP, Google und Apple. Er ist einer der zentralen Macher hinter der "Corona-Warn-App", die nach wochenlangem Hin und Her Mitte Juni wohl endlich auf deutsche Smartphones geladen werden kann. Diese App (siehe auch ZEIT Nr. 19/20) soll ihre Nutzer warnen, falls sie einem Menschen zu nahe gekommen sind, der sich später als Coronavirus-infiziert herausstellt. Dann können sie sich testen lassen und isolieren. So lautet die Idee.