Man sagt, Sorgen seien wie Nudeln, man mache sich immer zu viele davon. Das gilt wohl vor allem in einer Pandemie. Wie viele Nudeln wohl seit März 2020 gekocht worden sind? Und wie viele Sorgen man sich wohl gemacht hat? Zu beidem gibt es keine eindeutigen Studien. Klar ist: Die Sorgen waren oft allgegenwärtig. Im Bett vor dem Einschlafen, nach dem Aufwachen, unter Dusche, auf der Toilette. Und natürlich beim Nudeln kochen.

Aber so, wie man nach zwei Jahren Nudeln wirklich nicht noch mal Spaghetti mit Tomatensauce essen kann, kann man sich irgendwann auch keine Sorgen mehr machen. Wieder einmal sind es die US-Amerikaner, die dafür einen Begriff gefunden haben: "Worry Burnout". Gemeint ist die Unfähigkeit, weiterhin wegen der Pandemie besorgt und alarmiert zu sein – und zwar nicht, weil man sie nicht ernst nimmt, sondern im Gegenteil, weil man sie so lange ernst genommen hat.