Etwas außer Atem kommt Fränzi Kühne ins Café in der Hamburger Innenstadt. Sie ist aus Berlin angereist, kurz vor Hamburg war die Zugstrecke gesperrt. Alle mussten auf Taxis ausweichen. Und dann sei da so ein Business-Typ nicht bereit gewesen, sich einen Wagen zu teilen. "So was versteh ich einfach nicht", sagt die 34-Jährige. Fränzi Kühne trägt zerrissene Jeans, Converse-Schuhe, Reißverschluss im Ohrloch und einen blonden Sidecut. Der Geschäftsmann wird sicher nicht damit gerechnet haben, dass ihm da eine Taxifahrt mit einer erfolgreichen Digital-Unternehmerin entgeht, die einen Tag später rund 600 Aktionären bei der Hauptversammlung der freenet AG in der Messe Hamburg Rede und Antwort stehen wird. Kühne parkt ihren silbernen Rollkoffer neben sich und bestellt Grüntee gegen die Aufregung.