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Auf Youtube "Ich, als weißer, blauäugiger Deutscher" - die bizarrsten Momente aus Boris Beckers Interview

Boris Becker
Boris Becker im Interview mit dem Journalisten Christian Hiller von Gaertringen.
© Screenshot Youtube/ Top Magazin Frankfurt
Er wollte sich erklären. Richtig stellen, was es wirklich mit seinem Diplomatenstatus auf sich hat. Dafür wählte Boris Becker ein seltsames Format - und sorgte für den ein oder anderen komischen Moment.

Die Posse um Boris Beckers Diplomatenstatus hat in den vergangenen Tagen für Verwirrung und einige Schlagzeilen gesorgt. 

Denn der Diplomatenpass, der Becker überreicht wurde, soll eine Fälschung sein. Der Ausweis, von dem die Nachrichtenagentur AFP eine Kopie einsehen konnte, ist auf den 19. März 2018 datiert und trägt eine Seriennummer, die nach Angaben des Büroleiters von Außenminister Charles Armel Doubane, Chérubin Moroubama, zu "2014 gestohlenen Blankopässen passt". 

Boris Becker bezieht im Youtube-Interview Stellung

Noch am selben Tag äußerte sich Becker nun zu seinem Insolvenzverfahren und dem Diplomatenstatus. Er entschied sich, ein Videointerview mit dem Journalisten Christian Hiller von Gaertringen für das "Top Magazin Frankfurt" zu führen. Hiller von Gaertringen ist Experte für Afrika-Themen, Investments und Finanzen. 

In dem knapp siebenminütigen Video sitzen die beiden Herren in einem Büro und sprechen die wichtigsten Stichpunkte zur Causa Becker-Insolvenz durch. Becker wirkt teilweise unsicher, verhaspelt sich gelegentlich und greift immer wieder zum Wasserglas, wenn er brenzlige Fragen beantworten soll.

Bezüglich seines Diplomatenpasses sagt Becker, er habe diesen im April persönlich vom Botschafter der Zentralafrikanischen Republik bekommen. "Mehr kann ich dazu nicht sagen", erklärt er. 

Auf den Insolvenzverwalter angesprochen, erzählt der Ex-Tennisstar, dieser habe seine Vermögenswerte (4,5 Millionen Pfund) natürlich vorliegen. "Insofern müsste er eigentlich glücklich sein", sagt Becker, grinst danach amüsiert in die Kamera. 

Glücklich scheint der Insolvenzverwalter Mark Ford aber keineswegs zu sein, schließlich stellte er Ende Mai einen Antrag auf Fristverlängerung des Insolvenzverfahrens. Der Grund: Er glaubt, Becker enthalte ihm Informationen vor. 

Becker erklärt seine Afrika-Absichten

Später im Interview wird es dann erneut kurios. Angesprochen auf Beckers Posten als Diplomat der Zentralafrikanischen Republik - der nun seit einigen Tagen umstritten ist - erklärt er seine persönliche Beziehung zu Afrika. "Zusammen ist man stark, egal woher man kommt. Das ist die Botschaft des Sport", sagt der 50-Jährige. "Aufgrund meiner eigenen Familiensituation habe ich erlebt, dass es immer noch großen Rassismus in der Welt gibt", erklärt Becker und fährt fort: "Ich, als weißer, blauäugiger Deutscher genieße größten Respekt in Afrika und in Asien und werde mein Bestes tun, dass diese Vorurteile beendet werden."

Reaktionen zum Interview

In den Kommentaren unter dem Youtube-Video sorgt eben dieser Satz für Verwunderung. "Die Baumwollpflücker sehen also bewundernd auf zu ihrem Kolonialherren, oder was möchte Herr Becker hier ausdrücken?" fragt ein User. Eine andere schreibt: "Diplomat von Afrika? Afrika sieht das ein bisschen anders." "Das passiert also, wenn man auf afrikanische Phishing E-Mails antwortet. War wohl damals noch nicht in den AOL Sicherheitshinweisen", witzelt ein anderer. 

Ein anderer Youtube-Nutzer fasst das bizarre Format und Gespräch - vermutlich inspiriert von der Fußball-WM in Russland - auf ganz eigene Weise zusammen: "Vielleicht ist das gar nicht Boris Becker sondern Manuel Neuer." 

Ob Becker sich mit seinem Interview wirklich geholfen hat, bleibt abzuwarten. Das Insolvenzverfahren gegen ihn wurde nun bis Ende Juli verlängert. Dann wird sich entscheiden, ob sein Insolvenzjahr rechtskräftig abgelaufen ist. 

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ls

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