Die USA und Südkorea haben den Freihandel zwischen ihren Ländern offiziell gemacht. US-Präsident Donald Trump und Südkoreas Staatschef Moon Jae In unterschrieben am Rande der am Dienstag beginnenden UN-Vollversammlung in New York ein neues gemeinsames Freihandelsabkommen für beide Länder. Auf den Vertrag hatten sich beide Seiten im Grundsatz bereits im April geeinigt. Das Papier soll das bisherige Abkommen ersetzen.

Trump sprach von einem "historischen Meilenstein". Das überarbeite Abkommen werde Bürokratie abbauen und den Wohlstand in den Vereinigten Staaten und Südkorea fördern. "Unsere beiden Länder haben ein Beispiel für Freundschaft und Zusammenarbeit im Handel gegeben, wie man es in dieser Zeit selten sieht", sagte Trump. 

"Unternehmen aus beiden Ländern können ihre Geschäfte nun auf einer stabileren Basis machen", sagte Südkoreas Staatschef Moon Jae In bei der Unterzeichnung des Papiers. Trump hatte darauf gedrängt, den Vertrag neu zu verfassen, weil er ein zu hohes US-Defizit im Handel mit dem südostasiatischen Verbündeten gesehen hatte.

Keine US-Sonderzölle für Südkorea

Einer der Kernpunkte ist eine erhöhte Autoquote für Hersteller in den USA. Jeder Hersteller kann künftig bis zu 50.000 Fahrzeuge pro Jahr nach Korea liefern, doppelt so viele wie bisher. Zudem lockerte Südkorea seine Standards, etwa bei den Umweltvorgaben für die US-Importe. Im Gegenzug wird Südkorea von den US-Strafzöllen auf Stahlimporte ausgenommen – muss aber Quoten einhalten. Die Südkoreaner dürfen frei von Sonderzöllen nur noch 70 Prozent dessen liefern, was sie im Schnitt der jeweils zurückliegenden drei Jahre geliefert hatten.

Die Unterzeichnung kommt am Tag, an dem der Handelskonflikt der USA mit China in vollem Umfang entbrannt ist. Die USA setzten am Montag Sonderzölle auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar in Kraft. China reagiert mit Vergeltungszöllen für US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar. Seit Anfang Juli haben sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt bereits mit Straf- und Vergeltungszöllen überzogen.

Auch im Handel mit der EU sieht Trump die USA benachteiligt und drängt auf neue Regelungen. Zudem will er das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta mit Mexiko und Kanada reformieren. Bei diesen Verhandlungen nutzt er ebenfalls höhere Zölle als Druckmittel.