In Deutschland sind 2017 fast zehn Prozent weniger Verbrechen erfasst worden als im Vorjahr. Das berichtet die Welt am Sonntag und beruft sich auf die noch unveröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2017. Einen derart starken Rückgang bei der Kriminalität hat es laut der Zeitung seit fast 25 Jahren nicht gegeben. Die Übersicht will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz am 8. Mai vorstellen.

Laut dem Bericht gab es vergangenes Jahr 5,76 Millionen Straftaten. Im Vergleich zu 2016 entspricht das einer Abnahme um 9,6 Prozent oder von rund 611.000 Taten. Etwa ein Drittel aller Verbrechen sind demnach wie in den Vorjahren Diebstahldelikte. Davon gab es im vergangenen Jahr 2,09 Millionen Fälle – eine Abnahme zu 2016 um 11,8 Prozent. Bei der gemeldeten Gewaltkriminalität wurde laut dem Bericht ein Rückgang um 2,4 Prozent auf rund 189.000 Fälle verzeichnet.

Bereits bekannt war, dass die Zahl der registrierten Wohnungseinbrüche in Deutschland 2017 um mehr als ein Fünftel zurückgegangen ist. Die Polizei erfasste für letztes Jahr insgesamt 117.000 versuchte und vollendete Wohnungseinbrüche, wie Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur auf Grundlage der Kriminalstatistiken der Länder ergaben. Im Vergleich der Bundesländer verzeichnet Rheinland-Pfalz laut Welt.de mit 28,3 Prozent den höchsten Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen (4.834 Fälle). Den niedrigsten Rückgang gab es in Berlin mit rund 2,9 Prozent. Allerdings werden dort Einbrüche in Villen und Einfamilienhäuser gesondert ausgewiesen. 

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, warnte in der Welt am Sonntag vor voreiligen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Sicherheitslage. Es sei aber richtig, "dass wir seit der ersten gesamtdeutschen Kriminalitätsstatistik 1993 noch nicht einen solch hohen Rückgang zu verzeichnen hatten".