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Wenn in der Türkei der Neunzigerjahre mal wieder ein Intellektueller ermordet wurde, und das geschah damals nicht selten, protestierten Massen auf den Straßen, die riefen: "Die Türkei wird nicht Iran!" Der Iran stand als abschreckendes Beispiel für eine Gesellschaft, die der politische Islam kapern konnte. Eine ganze Generation hat er durch Mord vernichtet oder ins Exil vertrieben.

Dieser iranischen Generation gehören auch die Eltern von Maryam Zaree an. Ihre Mutter war politische Gefangene, die während ihrer Haft gefoltert wurde. Sie brachte Maryam in Chomeinis Evin-Gefängnis zur Welt, ging mit ihr nach Deutschland und sprach nie wieder über die entsetzliche Zeit – bis Maryam eines Tages anfing, Fragen zu stellen. Mit diesen Fragen im Hinterkopf hat sie nun einen Dokumentarfilm gedreht.