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Event im Trump-Hotel An der Grenze weinen die Kinder. Trump trinkt Champagner mit reichen Freunden

Draußen wütende Proteste, drinnen knallen die Champagnerkorken. Ein Party-Schnappschuss von Ex-Trump-Sprecher Sean Spicer von einem Fundraising-Event im Trump-Hotel in Washington heizt die Wut auf die Null-Toleranz-Politik der Regierung zusätzlich an.

Seit Tagen wird die Trump-Regierung heftig für ihre sogenannte "Null-Toleranz-Politik" an der Grenze zu Mexiko kritisiert. Die Bilder von weinenden Kindern, die beim Überqueren der Grenze von ihren Eltern getrennt werden, sorgen weltweit für Entsetzen. Am Dienstag sorgten Gegner vor dem Trump-Hotel in Washington für einen eindringlichen Protest: Über Lautsprecher spielten sie Audio-Mitschnitte aus einem Internierungszentrum an der Grenze ab, auf denen zu hören ist, wie die verzweifelten Kinder nach ihren Eltern schreien.

Der Stimmung im Trump-Hotel scheint das aber keinen Abbruch getan zu haben. Der US-Präsident hatte gutbetuchte Unterstützer zu einem Fundraising-Event für den kommenden Wahlkampf geladen. Wer dabei sein wollte, musste mindestens 100.000 US-Dollar Eintritt zahlen, berichtet der Business Insider. VIP-Tickets kosteten 250.000 Dollar. Dafür soll auch der Präsident höchstselbst als Redner aufgetreten sein. 

Und die Laune war - ungeachtet der Proteste - offenbar feuchtfröhlich. Trumps Ex-Sprecher Sean Spicer, der bei dem Event anwesend war, veröffentlichte auf Instagram einen Schnappschuss, auf dem eine gigantische Flasche Champagner zu sehen ist. "Wenn du im Trump-Hotel Champagner besorgst, gehe sicher, dass du genug für jeden hast", schreibt Spicer dazu. 

Partyfoto provoziert Trump-Gegner

Natürlich steht das Fundraising-Event nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Situation an der Grenze. Angesichts der explosiven Stimmungslage sorgte das Partyfoto im Netz aber für heftige Reaktionen. "Kinder sind in Trump-Konzentrationslagern. Aber Prost, du herzloser Mensch", lautet noch einer der harmloseren Kommentare unter dem Foto. "Kein Zweifel, dass du die neuen Holocaust-Center feierst, du abscheuliches Miststück", schreibt ein anderer. "Du bist widerlich, schäm dich!!" Andere wundern sich darüber, dass Spicer mit Trump Champagner trinkt, obwohl dieser ihn doch gefeuert hat.

Auf jeden Fall scheint Trump einen deutlich schöneren Abend gehabt zu haben, als seine Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen. Die hatte sich am Dienstag fürs Abendessen ausgerechnet ein mexikanisches Restaurant ausgesucht. Dort wurde sie von Demonstranten lautstark beschimpft, sie solle sich für die unmenschlichen Praktiken ihrer Behörde schämen. Nach Angaben des Heimatschutzministeriums wurden seit Anfang Mai mehr als 2300 Kinder von ihren Eltern getrennt. Die Kinder werden in eigenen Auffanglagern in der Nähe der Grenze festgehalten. 

bak

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