China hat eine Beschränkung der Öllieferungen an Nordkorea angekündigt. Diese soll vom 1. Oktober an für raffinierte Erdölprodukte gelten, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Zudem würde der Import von Textilien aus Nordkorea eingestellt.

Die Volksrepublik setzt damit die härteren Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Pjöngjang um. China war lange einer der wichtigsten Verbündeten und der größte Handelspartner Nordkoreas. Rund 90 Prozent von Nordkoreas Handel finden mit der Volksrepublik statt.

Die Regierung in Peking äußerte angesichts der anhaltenden Raketentests wachsende Unzufriedenheit mit dem Nachbarland. Mit der Umsetzung der Sanktionen war es bisher aus Angst vor einem Zusammenbruch des Regimes aber eher zurückhaltend gewesen. Die Volksrepublik argumentiert zudem, dass die Bewohner der Landes geschützt werden sollten. 

Nordkorea erhält nach US-Angaben jährlich rund 8,5 Millionen Barrel Öl aus dem Ausland, knapp die Hälfte davon in Form von Rohöl und die andere Hälfte in Form von Mineralölerzeugnissen wie Benzin, Diesel und Schweröl. Von diesen Erzeugnissen dürfen laut UN-Beschluss bis Ende des Jahres nur noch 500.000 Barrel an Nordkorea geliefert werden, ab 1. Januar 2018 dann nur zwei Millionen Barrel jährlich.

Der amerikanische Präsident Donald Trump reagierte unterdessen auf die Schmähungen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. "Wir können da draußen nicht Verrückte haben, die überall Raketen rumschießen", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung für den republikanischen Senator Luther Strange im US-Staat Alabama. Um den "Raketenmann" hätten sich bereits die Präsidenten vor ihm kümmern müssen, sagte Trump. Kim hatte Trump zuvor in einer Erklärung als "geistesgestört" bezeichnet und vor harten Konsequenzen gewarnt.

Angesichts der Drohungen forderte der russische Außenminister Sergej Lawrow Amerikaner und Nordkoreaner zur Zurückhaltung auf. "Wir müssen die Hitzköpfe beruhigen", sagte Lawrow am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Er plädierte für Vernunft und gegen "den emotionalen Ansatz eines Kindergartenstreits". Die gegenseitigen verbalen Angriffe seien "ziemlich schlecht, inakzeptabel".

Lawrow warb erneut für einen russisch-chinesischen Vorschlag, der vorsieht, dass Nordkorea seine Waffentests sowie die USA und Südkorea ihre Militärmanöver aussetzen. Stattdessen sollen Gespräche aufgenommen werden. Ein neutrales europäisches Land könne dabei als Vermittler auftreten.