Restaurant-Bewertungen sind für Gastwirte Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite locken gute Reviews von zufriedenen Gäste neue Kunden in den Laden, auf der anderen kann ein übertriebener Quengler den Ruf versauen. Trotzdem fällt die Reaktion in der Regel natürlich höflich aus. Was viele Wirte wohl gerne mal wirklich sagen würden, kann man nun am Beispiel des "The Dome Grill" sehen.
Das Restaurant in Saint Petersburg, Florida erfreute sich eigentlich großer Beliebtheit. Die Reviews bei Yelp und Facebook waren größtenteils positiv, die meisten Besucher lobten das typisch amerikanische Essen, vor allem das üppige Frühstück begeisterte. Doch natürlich war auch einmal eine negative Bewertung dabei. Die scheinen dem Betreiber ziemlich sauer aufgestoßen zu sein. Nachdem der Grill vor einigen Tagen endgültig geschlossen wurde, knöpfte er sich bei Facebook die Kritiker vor - und vergriff sich ordentlich im Ton.
"Scheiß drauf"
Eine Kundin, die schon im Januar bemängelte, dass die extra bezahlen sollte, weil sie statt Ahornsirup Honig zu ihren Pfannkuchen bestellte, bekam vor fünf Tagen ihre Abreibung: "Oooch du Arme. Vielleicht hätten wir dir auch kostenlosen Kaffee und Saft geben sollen? Scheiß drauf,das ganze Frühstück umsonst, wenn wir schon dabei sind. Lol." Als die Kundin darauf reagierte, musste sie sich noch als "Vollidiotin" und "Abfall" beschimpfen lassen.
Ein anderer Gast lieferte mit seiner Beschwerde gleich die passende Vorlage: "Beschissene Atmosphäre, beschissener Betreiber, insgesamt ein beschissener Ort. Aber hey, sie sind reich. Also werden sie glücklich sein", lautete seine wenig sachliche Kritik. Die Antwort: "Vergiss nicht den beschissenen Gast."
Fans sind irritiert
Tatsächlich scheint sich die Wut lange aufgestaut zu haben. Die früheren Reaktionen auf Kritik waren stets bemüht verständnisvoll und sehr höflich. Die Facebook-Fans des Restaurants reagieren entsprechend irritiert. "Komisch, dass sie bis zur Schließung warteten, um die Schreiber schlechter Reviews zu beleidigen", wundert sich einer. Die Antwort: "Damit Kack-Kunden wie du uns weiter runterziehen könnt? Sag uns das doch einfach ins Gesicht."
Die Betreiber scheinen erleichtert, ihre Verachtung endlich laut äußern zu können. "Wir sind mehr als glücklich, uns nicht mehr mit traurigen Gestalten wie euch herumschlagen zu müssen", bekommt einer der ehemaligen Fans zu hören. So ganz ernst scheint das Ganze aber nicht gemeint zu sein. Ein Leser lobt die Beleidigungen als "saukomisch", als Servicekraft könne er den Frust über die unrealistischen Erwartungen völlig verstehen. Die Antwort: "Ich habe den Spaß meines Lebens. Ich bin froh, dass wir andere dazu bringen können, mit uns zu lachen."
