Der Autor selbst nannte sein dickes Typoskript einen "merkwürdigen Pudding". Er hatte in den Notizen, die er in den Kriegsjahren zwischen Juli 1940 und August 1944 niederschrieb, seine Gedanken und Erlebnisse, Lektüren und Aphorismen bunt durcheinandergerührt. Und obwohl der Mann ein arrivierter Journalist und Schriftsteller war, wusste er nicht recht, ob und wie er das alles veröffentlichen sollte.

Daher bat er einen Freund, den Historiker Lucien Febvre, das Konvolut zu sichten, zu straffen und nach Möglichkeit publikationsreif zu machen. So konnte das Buch des französischen Kunstkritikers und Schriftstellers Léon Werth schon 1946 unter dem schlichten Titel Déposition, "Zeugenaussage", erscheinen. Da es sich aber politisch nicht vereinnahmen ließ, erfuhr es seinerzeit keine große Resonanz. Allein unter Spezialisten galt die Beschreibung der Jahre unter dem kollaborierenden Vichy-Regime in einer burgundischen Kleinstadt als Geheimtipp.