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Grippe, Erkältung und Co.: Macht uns schlechtes Wetter wirklich schneller krank?

Kaum wird es draußen kalt, sind gefühlt plötzlich alle krank. Daher liegt der Mythos nahe, eine Erkältung käme von der Kälte. Doch tatsächlich sind niedrige Temperaturen nicht allein der Auslöser für Infekte. Wir erklären dir, was das kalte Wetter mit uns macht.

von
und Deutsche Presse-Agentur (dpa)
Wintermythen
IStockPhoto

Eine verstopfte Nase, Husten oder Halsschmerzen – gerade im Winter wirst du aufgrund der Kälte schneller von einer Erkältung oder Grippe erwischt als im Sommer.
 

Dieser Eindruck entsteht schnell, da mit fallenden Temperaturen die Anzahl derer, die sich mit einem Infekt herumschlagen müssen, kontinuierlich steigt – nicht nur in der Corona-Pandemie. 

Doch entgegen landläufiger Meinung sind Minusgrade nicht primär an einer verschnupften Nase Schuld.

Infekte werden durch Viren und Bakterien ausgelöst, die zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Büros – also besonders in geschlossenen Räumen – ihren Weg in deinen Organismus finden.

Die Kälte löst also keine Infekte aus, allerdings beeinträchtigt kaltnasses Wetter das Immunsystem und macht es Krankheitserregern leichter, sich zu verbreiten. Denn durch Kälte arbeitet der Organismus generell langsamer.

 „Dadurch bietet man mehr Angriffsfläche für die Viren. Auch die Immunabwehr ist bei Kälte schlechter“, weiß Hausärztin Anke Richter-Scheer.

Daher sei es besonders wichtig, den Körper im Winter durch entsprechende Kleidung warm zu halten, sodass sich das Immunsystem auf die Abwehr von Erregern konzentrieren kann.

Krankheitserreger an der Ausbreitung hindern

Deborah Sambo vom Royal Australian College of General Practitioners weist darauf hin, dass viele Krankheitserreger über Tröpfcheninfektionen übertragen werden: „Wenn Menschen niesen oder husten, werden die Viren freigesetzt und verteilen sich in der Luft.“

Andere Viren werden durch Aerosole übertragen. Sie werden also beim Ausatmen an die Umgebungsluft abgegeben und finden so ihren Weg zum nächsten Wirt.

Daher ist es wichtig, auf eine entsprechende Nies- und Hustenetikette zu achten, also in ein Taschentuch oder die Armbeuge zu husten und zu niesen, und zusätzlich auch bei kalten Temperaturen regelmäßig zu lüften.

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