Greenpeace, die Letzte Generation und Fridays for Future haben die Einladung zum Dialog auf der Auto- und Verkehrsmesse IAA abgelehnt. "Für eine derart durchschaubare Vereinnahmung sind wir nicht zu haben", teilte die Letzte Generation im Namen der drei Organisationen mit. Der Protest für klimagerechte und naturverträgliche Mobilität, bei der das Auto nicht im Mittelpunkt stehe, könne kein Programmpunkt der "Industrieshow" IAA sein.

Der Verband der Automobilindustrie hatte den drei Organisationen zuvor angeboten, einen Infostand aufzubauen. Vertreter der drei Organisationen könnten auch an Diskussionsrunden teilnehmen, teilte der Verband mit. Von dieser Einladung hätten sie allerdings "teilweise erst aus der Presse erfahren", hieß es nun seitens der Umweltgruppen. Auch seien "inhaltlicher Rahmen oder Besetzung von Gesprächsrunden" nicht transparent gewesen.

Aktivisten richten eigene Podiumsdiskussion aus

Die Klimaaktivisten und andere Umweltverbände luden unterdessen ihrerseits aber den Lobbyverband VDA zu einer Podiumsdiskussion im Vorfeld der IAA-Eröffnung auf dem Münchner Stachus ein. VDA-Sprecher Simon Schütz sagte, er werde für den VDA an dem Gespräch mit Vertretern von Letzter Generation, Fridays for Future München, Greenpeace Jugend, BUND Jugend und IchBinArmutsbetroffen am 2. September teilnehmen. "Wir wollen den Dialog", sagte er.

Klimaaktivisten hatten in den vergangenen Jahren immer wieder gegen die IAA protestiert. Unter anderem wegen erheblicher Störungen durch Protestaktionen hatten die IAA-Veranstalter 2021 das Konzept angepasst und die Messe von Frankfurt nach München verlegt. Die Polizei in der bayerischen Landeshauptstadt ging hart gegen Proteste vor. 

In diesem Jahr startet die IAA am 5. September auf dem Münchner Messegelände. Klimaaktivisten haben umfassende Protestaktionen angekündigt.