Der Berater und Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hat eine ständige Sicherheitsfreigabe erhalten – und damit wieder Zugang zu streng geheimen Dokumenten. Die Sicherheitsüberprüfung sei erfolgreich abgeschlossen worden, bestätigte sein Anwalt Abbe Lowell. Demnach habe das FBI die Freigabe erteilt.

Kushners Anwalt teilte mit, dass die Überprüfung seines Mandanten "den normalen Prozess durchlaufen" habe. Nun freue sich der 37-Jährige darauf, "die Aufgaben wieder anzugehen, mit denen er vom Präsidenten betraut wird". Eigentlich sollte die Prüfung lediglich vier Wochen dauern. Die ungewöhnlich lange Bearbeitungszeit sorgte für Spekulationen, dass es Gründe gegen eine neue Freigabe geben könnte.

Kushner hatte zunächst nur eine vorübergehende Sicherheitsfreigabe erhalten. Dieser Zugang war im Februar durch Trumps Stabschef John Kelly begrenzt worden, da Kushner die Sicherheitsüberprüfung auch mehr als ein Jahr nach seinem Amtsantritt noch nicht komplett absolviert hatte. Wie die Washington Post unter Berufung auf Geheimdienstunterlagen berichtete, seien auch Kushners Kontakte zu ausländischen Regierungsvertretern bedenklich gewesen.

Kushners fehlende Sicherheitsfreigabe hatte Zweifel aufkommen lassen, ob er seine Aufgabe als Nahostbeauftragter vollauf erfüllen könne. Der 37-Jährige war zudem im Zuge der Russland-Ermittlungen um Trumps Wahlkampfteam in den Fokus von Sonderermittler Robert Mueller geraten. Aus der Mitteilung von Lowell ging nun auch hervor, dass Kushner ein zweites Mal von Mueller zu den Vorwürfen befragt wurde. Es habe zwei Gespräche seines Mandanten mit dem Sonderermittler gegeben, erklärte der Anwalt. Kushner habe dabei vollständig kooperiert.