Julia von Heinz ist eine gestandene Filmregisseurin, eine cineastische Autodidaktin, die ihr handwerkliches Können als Praktikerin – unter anderem als Mitarbeiterin von Rosa von Praunheim – und ihre Kenntnis des Produktionsfelds als Theoretikerin verknüpft. Die freundliche Übernahme – Der Einfluss des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auf den deutschen Kinofilm war das Thema ihrer Doktorarbeit aus dem Jahr 2012. Eigentlich aber war das alles, die kritischen Diskurse, die Kurzfilme, ein Fernseh-Tatort, der populäre Mädchenfilm Hanni und Nanni 2, ein preisgekrönter Luther-Film oder die Zusammenarbeit mit Tom Tykwer, Robert Thalheim und anderen bei der Hommage Rosakinder, nur Vorbereitung für den einen Film: Und morgen die ganze Welt ist, wie die Regisseurin sagt, ihr erster Autorinnenfilm, und sie wäre auch durchaus mit dem Umstand zu versöhnen, dass es ihr letzter sei. Hoffentlich nicht.
"Und morgen die ganze Welt": Solche Filme braucht die Wirklichkeit
Eine junge Frau kämpft gegen Neonazis: Julia von Heinz' Drama "Und morgen die ganze Welt".