In Klassenzimmern werden die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zwar ausführlich besprochen, aber in der eigenen Familie? Herrscht oft Schweigen. Der Sozialpsychologe Jonas Rees erforscht an der Universität Bielefeld, wie Menschen sich an ihre Vorfahren zur NS-Zeit erinnern. Das Ergebnis: All die Stolpersteine und Gedenkstätten schaffen es nicht, uns davor zu bewahren, unsere eigenen Familiengeschichten zu verzerren. Darin liegt eine Gefahr für die Gegenwart, sagt Rees. Dieses Interview ist Teil unseres Schwerpunkts "Schuld ist, was man daraus macht".