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Suitsupply Küsse zwischen Männern: Modemarke verliert durch neue Plakate 14.000 Follower

Ein Screenshot der Werbekampagne von Suitsupply. Darauf küssen sich zwei Männer.
Wegen dieser Bilder verlor die niederländische Modemarke Suitsupply angeblich 14.000 Instagram-Follower
© Screenshot Instagram/suitsupply
Die Modemarke Suitsupply wirbt für ihre neue Kollektion mit schwulen Paaren und spaltet damit das Netz: In kürzester Zeit verlor das Unternehmen rund 14.000 Instagram-Follower. Warum die Aktion dennoch ein Erfolg ist.

Ein erboster Twitter-User schreibt: "Was für eine widerliche Kampagne. Ich werde nie mehr Anzüge dieser Marke kaufen." Ein anderer drückt es noch einfacher aus: "Widerlich", schreibt er nur. Die Reaktionen auf die Werbekampagne des Anzugherstellers Suitsupply zeigen, dass es im Jahr 2018 noch einiges zu tun gibt, was Vielfalt und Homophobie angeht. Was war passiert?

Das niederländische Unternehmen hatte am Mittwoch seine neue Kollektion vorgestellt. Und dieses Mal bewarb die Modemarke ihre Anzüge mit küssenden, händchenhaltenden und schmusenden Männer-Models. "Die Anziehung zwischen Menschen ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Modewerbung", begründete Unternehmensgründer und CEO Fokke de Jong die Initiative. "Eine Kampagne, die die Anziehung zwischen Männern in den Mittelpunkt stellt, ist schon lange überfällig und ganz besonders relevant für unsere Marke."

Die Firma freut sich trotzdem

Die Fotos und Videos teilte das Unternehmen anschließend in den sozialen Netzwerken, wo die Meinungen dazu gespalten waren. Die einen lobten die Entscheidung, männliche Paare in den Mittelpunkt zu stellen. Andere wiederum kritisierten die Werbung scharf. Angeblich hat Suitsupply laut dem niederländischen Magazin "DutchNews" durch die Aktion sogar 14.000 Follower bei Instagram verloren.Dennoch kann man davon ausgehen, dass die Kampagne schon jetzt ein wahrer Erfolg ist. Schließlich sorgen die Fotos und Videos im Netz für hitzige Diskussionen und mediale Aufmerksamkeit. Hinzukommt, dass gerade die LGBTQ-Szene davon sehr angetan ist. Medien wie "queer.de" oder "blu.fm" berichten euphorisch darüber und geben teilweise ausführliche Produktbeschreibungen.

Das Modelabel will sein Image aufpolieren

Schade nur, dass das Modelabel wohl eher die Verkäufe, anstatt die gute Sache im Sinn hatte. Denn Suitssupply gilt schon lange als besonders provokant in der Außenwerbung.

Im April 2010 wurde die Modemarke beispielsweise aufgefordert, ihre Poster von ihren Schaufenstern in einem Einkaufszentrum in West London zu entfernen, wie die BBC berichtet. Die Bilder seien zu freizügig. Fünf Jahre später standen die Niederländer wegen eines sexistischen Fotos in Kritik, auf dem für einen Anzug geworben wurde. Im Vordergrund schwamm eine nackte Frau durch einen Pool:Ein Jahr später drehte man den Spieß einfach um, indem die Männer als Toyboys der Frauen inszeniert wurden:Anscheinend weiß das Unternehmen ziemlich genau, wie man mit Werbung genügend polarisiert.

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