Bei den International Emmy Awards in New York hat die deutsche Schauspielerin Anna Schudt den Preis als beste Hauptdarstellerin gewonnen. Sie erhielt die Auszeichnung für ihre Verkörperung der Komikerin Gaby Köster in Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Die autobiografische RTL-Produktion erzählt davon, wie Köster sich nach ihrem Schlaganfall wieder ins Leben zurückkämpft.

"Gaby, wir haben es endlich nach New York geschafft", sagte Schudt in Richtung der im Publikum sitzenden Komikerin, als sie auf der Bühne den Fernsehpreis entgegennahm. "Ich liebe dich so sehr." Schudt, bekannt durch ihre Rollen im Tatort und in der Serie Der Kriminalist, setzte sich unter anderen gegen Emily Watson aus Großbritannien und Schauspielerinnen aus Brasilien und Südafrika durch.

Frühere Erfolge für deutsche Produktionen

Die International Emmy Awards wurden zum 46. Mal von der International Academy of Television Arts & Sciences verliehen, einem Zusammenschluss von rund 500 Unternehmen der Fernsehbranche aus 60 Ländern. Sie sind die kleinere Version der Emmy Awards, die jährlich im Sommer in Los Angeles vergeben werden.

Deutsche TV-Produktionen zählten in den vergangenen Jahren häufiger zu den Siegern. 2018 gewann Familie Braun in der Serien-Kurzkategorie, zuvor waren unter anderem Unsere Mütter, unsere Väter, Deutschland 83 und Die Manns – ein Jahrhundertroman ausgezeichnet worden. 

Wenig Glück hatte der ARD-Sender WDR zu Beginn des Gala-Abends. Das Neonazi-Familiendrama Toter Winkel mit Herbert Knaup und Hanno Koffler unterlag dem britischen Drama Man in an Orange Shirt als bester Fernsehfilm/Miniserie. Die BBC-Produktion erzählt die Familiengeschichte eines homosexuellen Großvaters. Darüber hinaus waren Filme und Miniserien aus Brasilien und Japan nominiert.

Hauptpreis geht nach Spanien

Die Preisverleihung dominierten europäische Produktionen: Lars Mikkelsen aus Dänemark wurde für Herrens Veje (Die Wege des Herren) als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet, die britische BBC Arabic gewann für die Kriegsdoku Goodbye Aleppo den Preis als beste Dokumentation. Das beste Kunstprogramm stammte aus den Niederlanden, die beste Telenovela aus Portugal, die beste Realityshow aus Belgien. Und am Ende gewann auch in der Königskategorie bestes Drama mit La Casa de Papel (Haus des Geldes) aus Spanien eine europäische Produktion. Sie ist in Deutschland beim Streamingdienst Netflix zu sehen.