Das Angebot war verlockend. Am Ende stand die Summe von 85 Millionen Euro. Das hätte es laut „Sun“ gegeben, wäre Wladimir Klitschko aus der Rente zurück in den Boxring gekehrt. Er selbst hatte nicht allzu viel getan, um das als Mär abzutun.
Es hieß, Klitschko solle vom Streamingdienst DAZN die üppige Gage erhalten, wenn er drei Kämpfe gegen die Superstars Anthony Joshua, 29, Tyson Fury, 30, (beide England) und Deontay Wilder, 33, (USA) absolvieren würde. Die Krone des Schwergewichts vereint mit Klitschko als einstigem Herrscher der Gewichtsklasse – es klang so gut.
Klitschko aber räumte nun mit all den Träumereien auf – und schoss damit gleichzeitig auch all die Millionen in den Wind. Der „Sun“ sagte er: „Ich habe noch nie so viel gewonnen wie nach der Niederlage. Ich hatte viele Siege, aber was ich nach dem Kampf in Wembley gelernt habe, ist weit wichtiger als jeder Erfolg. Früher dachte ich, Scheitern sei keine Option. Heute weiß ich, dass eine leidenschaftliche Niederlage sehr wohl eine Option ist.“
Klitschko hat seinen Frieden gemacht
Klitschko war Ende November 2015 in Düsseldorf von Fury entthront worden. Ende April 2017 unterlag er Joshua im Wembley-Stadion, Anfang August des Jahres gab er überraschend bekannt, dass er seine Karriere beenden werde. Viele hatten damit gerechnet, dass er die Scharte auswetzen wolle und den gegen Joshua vereinbarten Rückkampf zur Wiedergutmachung nutzen werde. Die millionenschwere Offerte für eine Rückkehr befeuerte dann noch mal die Vision eines Comeback.
Klitschko sagte aber nun, er habe seinen „Frieden mit der Entscheidung gemacht, mit dem Boxen aufzuhören und in eine andere Karriere zu wechseln.“ Schluss also mit dem Geplänkel, er würde es noch mal wagen. „Mein Fokus verlagerte sich auf meine zweite Karriere. Heute sind meine Schlachtfelder anders“, sagte er.
Er verdingt sich unter anderem als Universitätsdozent, Hotelier und startete 2018 die Website mixsport.pro.