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Übergewicht ist immer häufiger Ursache für Krebs

Aus Großbritannien erreichen uns be­sorg­nis­er­re­gende Zahlen: Laut Experten der Krebsforschungsorganisation Cancer Research UK wird Übergewicht bald das Rauchen als vermeidbare Krebsursache Nummer eins abgelöst haben.

von Cover Media
Frau beim Arzt
iStockphoto

Seit Jahrzehnten weiß man, dass Rauchen Krebs verursachen kann, und trotzdem sind Zigaretten immer noch die vermeidbare Krebsursache Nummer eins.

Das wird sich laut Experten der Krebsforschungsorganisation Cancer Research UK allerdings in wenigen Jahren ändern: Die britischen Wissenschaftler sehen in Übergewicht die neue, schlimmste Gesundheitsbedrohung.

Englische Experten schlagen Alarm

In einer neuen Studie werteten die Wissenschaftler von Cancer Research UK, einer gemeinnützigen Organisation für Krebsforschung und -bewusstsein in Großbritannien, die mit Krebs in Zusammenhang stehenden Gesundheitsdaten zwischen 1979 und 2014 aus.

Dabei kamen sie zu der Einschätzung, dass schon im Jahr 2035 rund 23.000 britische Frauen an durch Übergewicht verursachtem Krebs leiden könnten. Das wären lediglich 2000 weniger als die gleiche Schätzung in Bezug auf Raucherinnen voraussagt.

Derzeit wird das Rauchen mit 12,4% der Krebserkrankungen bei Frauen in Großbritannien in Verbindung gebracht, bei Übergewicht sind es 7,5%.
 

Bei Männern bleibt Rauchen länger auf Platz 1

Die britischen Männer werden den Einschätzungen zufolge später an den Punkt kommen, an dem Übergewicht für mehr Krebserkrankungen sorgt als das Rauchen – schlichtweg, weil sie häufiger und öfter zur Zigarette greifen.

Laut Cancer Research UK wird das Rauchen derzeit mit 17,7% der Krebserkrankungen bei Männern in Großbritannien in Verbindung gebracht, bei Übergewicht sind es 5,2%. 

Da in Großbritannien die Zahl der Raucher allerdings zurückgeht, während Übergewicht ein zunehmendes Problem ist, werden auch Männer irgendwann mehr unter den Folgen der überschüssigen Kilos leiden als unter den Folgen des Rauchens.
 

Übergewicht in Deutschland

Die Zahlen von Cancer Research UK gelten selbstverständlich nur für Großbritannien. Dennoch ist auch hierzulande Vorsicht angemahnt, da Übergewicht seit Jahren auf dem Vormarsch ist.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlichte Anfang 2017 in ihrem „13. DGE-Ernährungsberichts zur Übergewichtsentwicklung“ alarmierende Zahlen.

Demnach seien 59% der Männer und 37% der Frauen hierzulande übergewichtig. Und während in England die Frauen häufiger dick sind, sind es in Deutschland die Männer: „Der normalgewichtige Mann ist bereits ab einem Alter von 30 bis 35 Jahren in der Minderheit“, ist auf der Homepage der DGE zu lesen. 

Zwischen 18 und 40 Jahren nehmen Männer im Schnitt elf Kilo zu und sind in sämtlichen Altersgruppen häufiger übergewichtig als Frauen.

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