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Weltkatzentag Warum Katzen lebendige Mäuse nach Hause bringen – es sind keine "Geschenke"

Eine grau getigerte Katze trägt eine Maus im Maul
Katzen jagen am meisten, wenn sie Junge haben und bringen ihrem Nachwuchs das Jagen mit lebendigen Beutetieren bei
© Eibner-Pressefoto / Picture Alliance
Wenn eine Katze jagen geht, bringt sie oft auch lebendige Mäuse oder andere Tiere nach Hause. Viele Menschen meinen, das sind Präsente. Doch der Grund ist offenbar ein anderer, wie manche Experten vermuten.

Wenn eine Katze eine Maus fängt, geschieht das oftmals so, dass ihre Besitzer Zeugen der Jagd werden. Mit großem Tamtam springt und tänzelt die geschickte Jägerin um ihre Beute herum und spielt noch eine Zeitlang mit der Maus, bevor sie verspeist wird.

Viele Menschen sind fasziniert, dass ihr Haustier solche ausgeprägten urigen Jagdinstinkte hat – und nicht wenige bemitleiden dabei auch die armen Mäuse, Vögel oder Frösche und finden das Verhalten ihrer Katze grausam. Doch das Fangen von Beute gehört zur Natur der Katze, der Instinkt ist je nach Charakter des Tiers mal mehr ausgeprägt, mal weniger. Manche Katzen oder Kater jagen sehr viel – andere haben wenig Interesse und bringen selten Beute mit nach Hause.

Warum muss es eine lebendige Maus sein?

Es kommt oft vor, dass Katzen lebendige Mäuse oder andere Tiere wie Vögel mit nach Hause bringen. Doch warum tun Katzen das eigentlich?

Fragt man Katzenbesitzer, dürfte die Antwort in etwa so lauten: Die Katze möchte den Menschen auch mal ein Geschenk mitbringen. Vielleicht aus Fürsorglichkeit. Wenn Menschen Katzen mit Futter versorgen, können Katzen das umgekehrt ja auch tun. Doch zu diesem Zweck würde auch ein totes Tier genügen. Warum also eines, das noch lebt?

Nun hat noch keine Katze auf die Frage geantwortet, warum sie lebendige Mäuse oder andere Kleintiere durch Katzenklappen oder offene Türen schleppt und dann auf dem Wohnzimmerteppich nochmal laufen lässt. Doch Verhaltensbiologen sind dem Phänomen auf der Spur.

Die Katze will "ihren" Menschen das Jagen beibringen

So lautet eine Erklärung der Experten: Katzen machen den Menschen mit einem lebendigen Beutetier kein Geschenk, sondern sie wollen den Menschen etwas beibringen: nämlich das Jagen. Eine Fertigkeit, die von Katzen als lebenswichtig eingestuft werden dürfte. Sie dient – zumindest instinktiv – der Ernährung und auch zur Versorgung des Nachwuchses.

Deutsche und britische Verhaltensforscher erklären es so: Katzen jagen am meisten, wenn sie Junge haben. Je älter die kleinen Kätzchen werden, umso häufiger komme es vor, dass die erwachsenen Tiere ihrem Nachwuchs die Beute lebendig präsentieren. Denn die Kleinen müssen sich ja eines Tages selbst versorgen und sollen lernen, die Beute zu jagen und zu fangen.

Dieses Verhalten scheinen Katzen auch auf den Haushalt zu übertragen, in dem sie leben, also auch auf die Menschen dort.

Offenbar werden Menschen von Katzen als komplett unfähig eingeschätzt, Mäuse zu fangen. Die Katze wolle also instinktiv "ihren" Menschen beibringen, selbst zu jagen. An diesem Verhalten könne man auch ablesen, dass die Katze sich als Oberhaupt und Verantwortliche eines Haushaltes sehe, schreiben die Fachleute bei "Tiergesund.de".

Manche Menschen können tatsächlich Mäuse fangen

Dass Katzen in einem Haushalt bestimmen, wie es zu laufen hat, können sicher viele Tierbesitzer bestätigen. Wenn also Ihre Katze oder Ihr Kater das nächste Mal ein lebendiges Tier nach Hause bringt, wissen Sie: Es dient der Fortbildung.

Manche Menschen schaffen es tatsächlich, die lebendige Maus einzufangen – und setzen den Nager dann unversehrt wieder in der freien Wildbahn aus. Die Maus dürfte darüber sehr glücklich sein. Was die Katze über solch ein Verhalten denkt, kann man sich nur ausmalen.

Quellen: "Tiergesund.de", "Pet-Happy-com"

Sehen Sie in der Fotostrecke: Katzen können sich allein versorgen und brauchen den Menschen nicht – das sind nur zwei von vielen Irrtümern über die beliebten Tiere. Und wussten Sie, dass es in Deutschland jede Menge Straßenkatzen gibt?

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