Sie haben einen Frauen-Karriere-Index entwickelt, setzen sich für eine weiblichere Raumfahrt ein oder beraten Regierungen in Sachen Gleichstellung: Frauen, die unsere Wirtschaft revolutionieren, so heißt der diesjährige Edition F Award, den das Onlinemagazin in Kooperation mit ZEIT ONLINE und dem Handelsblatt zum fünften Mal verleiht. Die Jury  des 25 Frauen Awards hat aus 500 Nominierungen eine Vorauswahl von 50 Frauen getroffen, die in Unternehmen und Start-ups, der Wissenschaft, Bildung, Politik, in Thinktanks, Stiftungen und Medien arbeiten und dort unsere Wirtschaft verändern und mitgestalten.

Um abzustimmen, senden Sie eine E-Mail an 25Frauen@editionf.com mit dem Betreff: Vorname Nachname Ihrer Top-25-Frau. Die Abstimmung endet am 9. April. Wir stellen die 50 Frauen und ihre Projekte der Vorauswahl hier in alphabetischer Reihenfolge vor.

Catherine Allié, Gründerin We are Kal

We are Kal heißt das von Catherine Allié gegründete Label, das handgesponnene und handgewobene Textilien aus Seide und Wolle herstellt. Die Lieferkette der Firma ist vollständig transparent und direkt und verbindet Nomaden, Bauern, Spinner und Weber in Indien mit Kunden weltweit. Zur Produktpalette gehören Kleidung, Teppiche, Garn und Rohwolle. "Kal" bedeutet "morgen" wie auch "gestern" auf Hindi und steht für die Verbindung von Tradition und Modernität.

Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung

Jutta Allmendinger untersucht Bildungs- und Berufsverläufe und das Sozialgefälle im Bildungssystem. Um die ökonomische Gleichheit weiter voranzutreiben, fordert die Soziologin eine familiengerechte und kürzere Arbeitszeit von 32 Stunden. Seit 2007 ist Jutta Allmendinger Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, des größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts Europas. Zudem ist sie Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und Honorarprofessorin an der Freien Universität Berlin.

Brigitte Aulenbacher, Professorin für Soziologie, Johannes-Kepler-Universität Linz

Brigitte Aulenbacher ist Professorin für Soziologie an der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Unter besonderer Berücksichtigung der Gender-Dimension forscht sie im Bereich der soziologischen Theorie und Sozialanalyse. Seit vielen Jahren nimmt Aulenbacher die unbezahlte Care-Arbeit, die vor allem von Frauen betrieben wird, in den Fokus. Damit will sie deutlich machen, dass eine gleichberechtigte Gesellschaft und Wirtschaft nur dann möglich ist, wenn auch die ungleichen Verhältnisse in der Betreuungs- und Pflegearbeit offengelegt und berücksichtigt werden.

Hila Azadzoy, Mitgründerin und Head of Academics, Kiron Open Higher Education

Hila Azadzoy gehört zum Gründungsteam von Kiron Open Higher Education. Das 2015 gegründete, mehrfach ausgezeichnete soziale Start-up verfolgt das Ziel, bestehende Barrieren auf dem Weg zur Hochschulbildung für Geflüchtete mittels digitaler Lern- und Unterstützungsangebote abzubauen. Als Head of Academics prägt Azadzoy die fortschreitende Entwicklung von Kirons akademischem Programm, begründete über 50 strategisch relevante Partnerschaften im In- und Ausland und hat über 2,5 Millionen Euro für den Aufbau der Organisation eingeworben. Kiron hat über 3.000 Studierende im Programm und ist in Deutschland, Jordanien und Libanon aktiv.

Dr. Charlotte Bartels, wissenschaftliche Mitarbeiterin, DIW Berlin

Charlotte Bartels studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Rio de Janeiro und arbeitete während des Studiums als freie Journalistin für die Financial Times Deutschland. In ihrer Promotion, die mehrfach ausgezeichnet wurde, zeigte sie, dass der deutsche Sozialstaat immer weniger umverteilt. Auf der Suche nach den Ursachen erforscht die Ökonomin seit einigen Jahren, wie die wachsende Schere zwischen Arm und Reich zu erklären ist. 2017 hat sie am World Inequality Report des französischen Ökonomen Thomas Piketty mitgearbeitet.

Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung, Microsoft Deutschland

Sabine Bendiek ist seit Januar 2016 Vorsitzende der Geschäftsführung und damit die erste Frau, die den Chefposten bei Microsoft übernommen hat. Sie will die Industrie weiter digitalisieren, mit dem Internet der Dinge, vernetzten Maschinen und Geräten. Von der Politik fordert sie Investitionen in die digitale Bildung und neue Konzepte beim Datenschutz, um das Potenzial künstlicher Intelligenz besser nutzen zu können. Sie ist überzeugt: Der Begriff des Dateneigentums muss ganz neu gedacht werden, um die Möglichkeiten von Big Data umsetzen zu können.

Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen

Als Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen setzt sich Verena Bentele für die Inklusion von Menschen mit Handicap ein. Ihr wichtigstes Projekt ist das Bundesteilhabegesetz, das behinderten Menschen die Chance geben soll, selbstbestimmt zu leben – und besser am Arbeitsleben teilhaben zu können. Bentele ist zwölffache Paralympics-Siegerin im Biathlon. 2011 beendete sie ihre Karriere als Profisportlerin, schloss ihr Literatur-Studium ab und begann, als Motivationstrainerin und Coach für große Unternehmen zu arbeiten.

Iris Bohnet, Professorin, Leiterin des Forschungszentrums Women and Public Policy, Harvard-Universität

Iris Bohnets Überzeugung ist, dass nicht die Frauen, sondern die Spielregeln in der Berufswelt sich ändern müssen. Die Schweizerin ist Verhaltensökonomin und leitet als Professorin das Forschungszentrum Women and Public Policy an der Harvard-Universität. Sie unterrichtet und forscht zu Verhaltensdesign und Gleichstellung, Diversität und Inklusion. Zudem berät sie Regierungen wie Großbritannien und Australien und Firmen zu Fragen der Gleichberechtigung. Sie ist Autorin des preisgekrönten Buches: What works: Wie Verhaltensdesign die Gleichstellung revolutionieren kann.

Ise Bosch, Gründerin und Geschäftsführerin, Dreilinden gGmbH

Ise Bosch ist eine Enkelin und Erbin des Unternehmers Robert Bosch. Mit ihrem Vermögen will sie anderen Menschen helfen und die Gesellschaft verändern. Dabei geht es ihr vor allem um die Akzeptanz von Minderheiten. Als Gründerin und Geschäftsführerin der Dreilinden gGmbH setzt sich Bosch gegen Diskriminierung und Gewalt aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung ein. Die studierte Musikerin und Historikerin ist außerdem Mitbegründerin der Frauenstiftung Filia, die Frauen in zahlreichen Projekten weltweit fördert.

Dr. Stephanie Caspar, Digital-Vorständin Axel Springer

Stephanie Caspar, seit Anfang März Geschäftsführerin des Digitalbereichs bei Axel Springer, lebt nach dem Motto: "Veränderungen sind positiv, denn sie bedeuten Weiterentwicklung." Die promovierte Betriebswirtin trägt die konzernweite Verantwortung für Technologie und Daten und besetzt damit eine einflussreiche Position in einem der größten Medienunternehmen Deutschlands. Mit Caspar als Mitglied des Vorstands ist erstmals die übergeordnete Technologie- und Datenstrategie bei Axel Springer auf Vorstandsebene verankert.