Gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist nach Angaben der Enthüllungsplattform in den USA eine Anklage erhoben worden. Staatsanwälte hätten die Existenz der unter Verschluss gehaltenen Anklage versehentlich in Gerichtsdokumenten in einem anderen Fall enthüllt, teilte WikiLeaks mit. Auch die Washington Post berichtete darüber. Die Anklage gegen Assange sei demnach schon vor Jahren erhoben worden. Was genau Assange vorgeworfen wird, ist bislang unklar. 

WikiLeaks hatte Hunderttausende geheime Dokumente veröffentlicht, unter anderem über das Vorgehen der US-Streitkräfte während der Kriege im Irak und in Afghanistan. Assange befürchtet deswegen, dass ihm in den USA ein Prozess wegen Geheimnisverrats und womöglich sogar die Todesstrafe drohen könnte. Bisher hat die US-Regierung jedoch noch keinen offiziellen Auslieferungsantrag gestellt. Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 veröffentlichte WikiLeaks außerdem von Hackern gestohlene E-Mails der Demokratischen Partei.

Assange war 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen, um einer Auslieferung an Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Die Anschuldigungen sind inzwischen jedoch fallengelassen worden. Allerdings besteht nach wie vor ein britischer Haftbefehl, weil Assange 2010 gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll.