Als Gegenpol zur protektionistischen Haltung von US-Präsident Donald Trump haben sich die Europäische Union und Mexiko im Grundsatz auf eine Aktualisierung ihres Freihandelsabkommens geeinigt. "Die Europäische Union und Mexiko stehen für einen Handel, der offen und fair ist und auf Regeln basiert", teilten die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo mit. Die vorläufige Vereinbarung soll einen zollfreien Handel ermöglichen.

Unter anderem wollen sie die Zölle auf Agrarprodukte wie Orangensaft, Thunfisch, Honig, Agavensirup, Früchte, Gemüse und Milchprodukte abschaffen. Auch Dienstleistungen, Telekommunikationstechnik und Regeln zum Schutz von Investitionen sind in dem Abkommen berücksichtigt. Durch die "Modernisierung des Instruments" würden die mexikanischen Märkte ebenso wie Mexiko selbst als Partner eines der wichtigsten Wirtschaftsblöcke der Welt gestärkt, schrieb Präsident Enrique Peña Nieto auf Twitter.

Mexiko und die EU hatten sich 2015 darauf geeinigt, ihre Handelsbeziehungen zu modernisieren. Die EU ist Mexikos drittwichtigster Handelspartner nach den USA und China. Der gegenseitige Warenaustausch hat sich von 2000 bis 2015 mehr als verdoppelt und beträgt inzwischen 53 Milliarden Euro.

Mit Japan hatte die EU im Dezember ein Freihandelsabkommen abgeschlossen; in der nächsten Woche will die EU Gespräche mit dem Mercosur-Block aufnehmen, zu dem Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zählen.

Auch Mexiko versucht derzeit, seine Abhängigkeit im Handel mit den USA zu verringern. Es verhandelt seit acht Monaten mit Kanada und den Vereinigten Staaten über die Abschaffung oder Neuschreibung des gemeinsamen Freihandelspakts Nafta. US-Präsident Donald Trump droht mit einem Ausstieg, weil Nafta sein Land benachteilige. Mexiko will vor den mexikanischen Präsidentschaftswahlen am 1. Juli ein Ergebnis erzielen.