Der Arbeitsmarkt läuft gut, Fachkräfte sind in vielen Branchen Mangelware. Da ist es kein Wunder, dass gut ausgebildete Nachwuchskräfte selbstbewusst Ansprüche stellen. Wer als Unternehmen junge Talente für sich gewinnen will, muss schon etwas bieten. Das Jobportal Stepstone hat 3500 Studenten befragt, was ihnen an ihrem ersten Arbeitgeber besonders wichtig ist. Neben einem hohen Gehalt spielen auch Faktoren wie flexibles Arbeiten, Wohnortnähe und Zusatzleistungen eine Rolle.
Geld ist zwar nicht alles, dennoch spielen finanzielle Aspekte bei der Wahl des ersten Arbeitgebers eine herausragende Rolle. Drei von vier Befragten zählen ein attraktives Grundgehalt zu den wichtigsten Faktoren. 40 Prozent nennen die Aussicht auf ein hohes Einkommen in der Zukunft. Aber auch eine gute Referenz für die zukünftige Karriere ist 44 Prozent besonders wichtig.
Zum Einstieg mindestens 40.000 Euro
Aber was ist eigentlich ein attraktives Einstiegsgehalt für Akademiker? Sechs von zehn Master-Studenten erwarten zum Einstieg ein Bruttogehalt von mehr als 40.000 Euro. Für vier von zehn sollen es sogar mindestens 46.000 Euro sein. Überdurchschnittlich hoch sind die Einkommenserwartungen bei den angehenden Ingenieuren, während bei den Sozialwissenschaftlern nur 15 Prozent davon ausgehen, die Schwelle von 40.000 Euro zum Start zu überschreiten.
Neben dem Grundgehalt können Arbeitgeber auch Zusatzleistungen und Mitarbeitervorteile als Lockmittel nutzen. Bei der Frage nach den beliebtesten Extras zeigt sich der Nachwuchs sicherheitsorientiert: Auf Platz eins steht die betriebliche Altersvorsorge. Aber auch mit kleinen Dingen können Chefs Uni-Absolventen glücklich machen. Fast genau so wichtig wie der Zuschuss zur Rente sind laut Umfrage kostenlose Getränke wie Kaffee, Wasser und Softdrinks. Auf Platz drei der Wunschliste steht bei den Männern eine Gewinnbeteiligung, bei den Frauen Gesundheitsvorsorge, Sport- und Fitnessangebote.
Zusatzleistungen und Mitarbeitervorteile, die von Studierenden als besonders attraktiv bewertet werden
Zusatzleistung | Männer | Frauen |
Betriebliche Altersvorsorge | 84% | 92% |
Kostenfreie Getränke (Kaffee, Wasser, Softdrinks) | 83% | 91% |
Gesundheitsvorsorge/Sportangebote | 79% | 87% |
Produktvergünstigungen | 77% | 83% |
Gewinnbeteiligung | 81% | 79% |
Kantine/Essenszuschuss | 75% | 81% |
Mitarbeiter-Events | 68% | 73% |
Erfolgsabhängiger Bonus | 73% | 67% |
Kinderbetreuung | 59% | 73% |
Familienbüro | 60% | 61% |
Quelle: Stepstone
Flexibles Arbeiten, Umziehen, Pendeln
Flexibles Arbeiten ist ein großes Thema bei der jungen Generation. 83 Prozent wünschen sich flexible Arbeitszeiten, 69 Prozent würden gerne ein bis drei Tage pro Woche im Home-Office arbeiten. Die Chefs sollen also Flexibilität ermöglichen, aber wie flexibel sind die Berufseinsteiger selbst? Die Mehrheit der Befragten steht einem Umzug in eine neue Stadt aufgeschlossen gegenüber. 60 Prozent sagen, sie seien bei der Wahl des Standortes flexibel und freuten sich auf eine neue Umgebung. 55 Prozent erklären, sie würden gerne für den Beruf in eine andere Stadt ziehen, wenn es die Umstände erlauben. Pendeln dagegen ist für viele keine Option: Vier von zehn Befragten halten sogar nur einen Anfahrtsweg von maximal 30 Minuten für akzeptabel. Nur 9 Prozent würden mehr als eine Stunde pro Strecke in Kauf nehmen.