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An dieser Stelle haben wir wichtige Corona-Meldungen aus aller
Welt gebündelt, zuletzt unter anderem aus Großbritannien, Frankreich und Zypern. Inzwischen haben wir ein neues Blog mit weltweiten Corona-Nachrichten aufgesetzt, das Sie hier finden.
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Wichtige Beiträge
Eine Demonstration gegen Corona-Maßnahmen und -Impfungen ist am Sonntagabend auf Zypern eskaliert. Demonstranten drangen in die Räume des zyprischen Fernsehsenders Sigma ein und zerstörten das Mobiliar. Vor dem Medienhaus wurden Autos der Beschäftigten des Senders angezündet, es flogen Steine und Brandsätze, mindestens zwölf Polizisten wurden verletzt, zwei von ihnen schwer, wie zyprische Medien berichteten. Fünf Personen wurden festgenommen.
Der Angriff auf den Sender fand am Abend während der Live-Übertragung der Nachrichtensendung statt. Der Moderator rief während der Sendung um Hilfe: "Draußen brennt es und es sind Menschen ins Gebäude eingedrungen. Wenn die Polizei uns hört, bitte tun Sie etwas!"
Rund 2.000 Demonstrierende waren am Nachmittag zunächst vor den Präsidialpalast in Nikosia gezogen und hatten den Rücktritt des Präsidenten gefordert. Am späten Abend gelangten sie dann vor das Medienhaus. Bei den Demonstranten handelt es sich Medienberichten zufolge um eine Mischung aus religiösen Fanatikern und Impfgegnerinnen, aber auch Randalierern aus der links- und rechtsextremen Szene.
Sie kritisieren die Corona-Maßnahmen und die teilweise Impfpflicht, die mittlerweile auf Zypern gilt. So müssen beispielsweise Mitarbeiterinnen im Pflege- und Gesundheitssektor geimpft sein, andernfalls werden sie ohne Gehalt von ihrer Arbeit freigestellt. Für Besuche in der Gastronomie, aber auch für Behördengänge muss ein Impfnachweis oder ein Schnelltest vorgelegt werden. Den Test müssen die Bürger selbst zahlen.
"Während wir lernen, mit diesem Virus zu leben, ist es wichtig, dass wir sicherstellen, dass das Personal an vorderster Front weiterhin die bestmögliche Pflege und Unterstützung für die Menschen im ganzen Land bieten kann", sagte Gesundheitsminister Sajid Javid, der sich nach einem positiven Testergebnis am Samstag in Quarantäne befindet.
Einem Bericht zufolge befinden sich derzeit bis zu 1,7 Millionen Menschen in Großbritannien in Selbstisolation. Das führte bereits dazu, dass Zugverbindungen ausfielen und Supermarktfilialen schließen mussten, weil nicht mehr genügend Mitarbeiter da waren.
Behörden verlängern Corona-Lockdown in Melbourne
Wegen weiterhin steigender Infektionszahlen haben die australischen Behörden den Corona-Lockdown in Melbourne verlängert. Anders als geplant würden die Restriktionen nicht am Dienstag um Mitternacht enden, sagte der Regierungschef des Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews. Zur Dauer der Verlängerung äußerte er sich zunächst nicht.
Als Reaktion auf einen Corona-Ausbruch hatten die Behörden in Melbourne einen fünftägigen Lockdown verhängt; in der Hoffnung, dass die Zahl der Neuinfektionen bis zum Ende der Beschränkungen wieder auf null zurückgehen würde. Dieses Ziel wurde nicht erreicht: Am Montag meldeten die Behörden im Bundesstaat Victoria 13 weitere Ansteckungsfälle.
Auch die Millionen-Metropole Sydney befindet sich derzeit im Lockdown. Dort wurden am Montag 98 Neuinfektionen registriert. Insgesamt sind in Australien zwölf Millionen Menschen von Corona-Beschränkungen betroffen.
Australien hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund neun Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Seit einem Monat steigt aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen.
Freiwillige sammeln in Myanmar Corona-Tote ein
Wegen der rasch steigenden Zahl an Corona-Toten in Myanmar gehen Freiwillige dort von Haus zu Haus, um die Leichname abzuholen. "Wir betreiben unseren Dienst ohne Pause", sagte die Helferin Than Than Soe der Nachrichtenagentur AFP in Yangon. Jeden Tag sammle ihr Team zwischen 30 und 40 Leichen ein.
Die Fallzahlen steigen in Myanmar landesweit an. Die Behörden meldeten am Wochenende fast 5.500 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, Anfang Mai waren es nur rund 50 neue Fälle pro Tag gewesen. Beobachter schätzen die tatsächliche Infektionsrate deutlich höher ein.
Wegen eines seit Monaten andauernden Streiks aus Protest gegen den Putsch der Militärjunta im Februar sind die Krankenhäuser wie leergefegt. Viele Patientinnen und Patienten meiden die vom Militär betriebenen Krankenhäuser aus Wut über die Machthaber und Furcht, mit der Junta in Verbindung gebracht zu werden.
Zahlreiche Angestellte des Gesundheitswesens wurden im Zuge der Proteste festgenommen, darunter führende Beamte wie der Leiter der Impfkampagne. Hunderte weitere gingen in den Untergrund, um einer Festnahme zu entgehen. Freiwillige versorgen Covid-19-Erkrankte deshalb mit Sauerstoff und bringen die Leichname zur Einäscherung.
Fast alle Corona-Beschränkungen in England aufgehoben
In England sind trotz steigender Infektionszahlen die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Damit fallen nach Regierungsangaben unter anderem die Maskenpflicht und Abstandsregeln weg. Zudem dürfen Diskotheken wieder öffnen, Theater und Sportstadien sämtliche Plätze besetzen. Auch die Empfehlung zum Homeoffice wird aufgehoben. Ausnahmen gelten in London, wo die Maskenpflicht im Nahverkehr bestehen bleibt.
Die Regierung von Premierminister Boris Johnson hatte den umstrittenen Öffnungsschritt mit der hohen Impfquote im Land begründet. Die Lockerungen sind in Großbritannien umstritten. Die Opposition wirft der Regierung Rücksichtslosigkeit vor, Wissenschaftler befürchten eine weitere Corona-Welle.
Premier Johnson hatte die Bürger im Vorfeld des "Tags der Freiheit" am Sonntag zu Vorsicht und Eigenverantwortung aufgerufen. Bereits jetzt breitet sich die hochansteckende Delta-Variante in Großbritannien stark aus. Bestehen bleiben die bisherigen Restriktionen zunächst in den in der Gesundheitspolitik eigenständigen Provinzen Wales und Schottland.
Demonstranten greifen zyprischen TV-Sender an
Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen haben auf Zypern den Sitz eines Fernsehsenders angegriffen. Nach Polizeiangaben zogen nach einem Protest gegen die Einführung eines Corona-Impfausweises und gegen angebliche "Zwangsimpfungen" etwa 2.500 Demonstranten zum Sitz des Senders Sigma TV in Nikosia. Sie setzten mehrere Autos mit dem Logo des Senders in Brand und beschädigten das Gebäude.
Sigma TV gilt als kritisch gegenüber Impfgegnern eingestellt und war bereits in der Vergangenheit bei Demonstrationen gegen Corona-Auflagen angegriffen worden. Die zyprische Regierung hatte Anfang der Woche einen speziellen Corona-Impfausweis eingeführt, der Voraussetzung für das Betreten von Supermärkten, Einkaufzentren, Restaurants und anderen Geschäften ist. Die Corona-Impfungen wurden zudem auf die Gruppe der 16- und 17-Jährigen ausgeweitet.
Die Infektionszahlen auf der Insel im östlichen Mittelmeer waren zuletzt gestiegen. Seit Sonntag wird Zypern vom Robert-Koch-Institut als Hochinzidenzgebiet eingestuft.
Den dritten Tag in Folge liegt die Zahl der neuen Positivtests in Frankreich über 10.000. Am Sonntag meldete das Gesundheitsministerium 12.532 neue Fälle.
Darin seien allerdings auch Nachmeldungen des Vortags enthalten, teilte das Ministerium mit. Am Samstag waren in Frankreich 10.949 Neuinfektionen gemeldet worden, am Freitag 10.908.
In der Europäischen Union sind jetzt anteilig mehr Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden als in den USA. EU-Industriekommissar Thierry Breton und Frankreichs Europastaatssekretär Clément Beaune verwiesen auf Twitter auf entsprechende Statistiken des Datenportals "Our World in Data".
Demnach sind 55,5 Prozent der EU-Bürger mittlerweile mindestens einmal geimpft worden. In den USA sind es 55,4 Prozent. "Wir machen weiter, wir werden noch schneller", schrieb Beaune dazu. "Die EU hat die USA nicht nur bei Erstimpfungen überholt", betonte Breton. "Wir sind zur gleichen Zeit offen geblieben und haben die Hälfte unserer Produktion an mehr als 100 Länder exportiert."
Die EU war im Winter für ihre Beschaffungspolitik im Hinblick auf Impfstoffe stark kritisiert worden. Die gemeinsame Bestellung für 27 Länder wurde wegen ihrer Langsamkeit infrage gestellt, Lieferengpässe und verspätete Zulassungen sorgten für eine langsamere Impfkampagne als in den USA und Großbritannien.
Allerdings warf die EU beiden Ländern eine Impfpolitik zulasten anderer Staaten vor. Die USA hatten die Ausfuhr von Impfstoffen verboten, Großbritannien Hersteller mit Vorzugsklauseln für den britischen Markt belohnt.
Fast 60 Prozent der Deutschen sind mindestens einmal geimpft worden, mehr als 45 Prozent haben vollen Impfschutz. Wie sieht es in anderen Ländern aus? Wann kann Herdenimmunität erreicht werden? Tagesaktuelle Daten zur Corona-Impfung finden Sie in dieser interaktiven Übersicht.
Zuerst hatte es geheißen, Johnson und sein Finanzminister Rishi Sunak würden an einem Pilotprojekt teilnehmen und daher statt der Selbstisolation tägliche Tests absolvieren. Die Entscheidung hatte zu Kritik geführt, weil derzeit Hunderttausende Britinnen und Briten ihre Wohnungen nicht verlassen sollen, nachdem sie vom Nationalen Gesundheitsdienst NHS wegen Kontakts mit einer infizierten Person zu einer zehntägigen Quarantäne aufgefordert wurden.
Südkorea holt alle Mitglieder seiner Antipiraterie-Marineeinheit vor der Küste Afrikas heim, weil es zu Corona-Fällen auf einem Kriegsschiff gekommen war. Zwei Transportflugzeuge der Luftwaffe seien am Sonntag abgeflogen, um die Besatzung des Schiffes Munmu der Große abzuholen, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Nach Berichten der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap wurden bisher 68 Mitglieder der 300 Mann starken Cheonghae-Einheit positiv auf Sars-CoV-2 getestet.
Die Zahl der Infektionen könne noch steigen, da die Testergebnisse von etwa 200 Crewmitgliedern des Schiffes noch ausstünden, berichtete Yonhap unter Berufung auf Militärvertreter. Die Besatzung soll demnach von 148 Soldaten abgelöst werden, die mit den Transportflugzeugen unterwegs waren. Das Schiff soll dann ebenfalls nach Südkorea gebracht werden.
In Großbritannien wird derzeit eine große Zahl an Menschen dazu aufgerufen, ihr Zuhause für zehn Tage nicht zu verlassen, wenn sie in Kontakt mit Infizierten gekommen sind. Hunderttausende Schüler können deswegen nicht am Unterricht teilnehmen.
Wir müssen der Gesundheit und der Sicherheit der Menschen oberste Priorität einräumen.
Ministerpräsident Pham Minh Chinh
Frankreich: Proteste gegen Corona-Maßnahmen
Mehr als 100.000 Menschen haben in Frankreich gegen die jüngsten Corona-Maßnahmen der Regierung demonstriert. Nach Angaben des Innenministeriums fanden am Samstag landesweit 136 solcher Proteste statt, an denen insgesamt rund 114.000 Menschen teilnahmen. In Paris gab es mehrere Protestmärsche gegen die Corona-Auflagen.
An der größten Demonstration in der Hauptstadt beteiligten sich rund 10.000 Menschen. Die Demonstranten kritisierten unter anderem die Impfpflicht für Pflegekräfte sowie den Gesundheitspass, der ab August Voraussetzung sein soll für den Besuch von Restaurants, Einkaufszentren, Zugfahrten und Inlandsflüge.