Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg will Hillary Clinton mit einer Rede auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia unterstützen und sie den Wählern als künftige Präsidentin der USA empfehlen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf einen hochrangigen Berater Bloombergs. Die US-Demokraten beginnen am Montag ihren Nominierungsparteitag, bei dem Hillary Clinton voraussichtlich zur Kandidatin gewählt werden wird.

Bloombergs Unterstützung wäre für die ehemalige First Lady besonders wertvoll, da sein "Endorsement" Einfluss auf nicht parteigebundene Wähler haben und auch jene gemäßigten Republikaner beeinflussen könnte, die nicht bereit sind, Donald Trump zu wählen. Bloomberg wolle aus der Perspektive eines Geschäftsmannes und eines Parteilosen deutlich machen, dass Hillary Clinton die klar bessere Wahl sei, sagte sein Berater.

Laut der New York Times wird Michael Bloomberg seine Rede wahrscheinlich am Mittwoch in Philadelphia halten, ebenso wie der amtierende Präsident Barack Obama und dessen Vize Joe Biden.

Der Milliardär Bloomberg hatte sich dagegen entschieden, als unabhängiger Kandidat in das Rennen ums Weiße Haus einzusteigen. Er befürchtete, dies könnte Clinton Stimmen kosten und es dem Republikaner Donald Trump ermöglichen, die Wahl zu gewinnen. Bloomberg ist strikt gegen Trump und hat besonders dessen Rhetorik zur Einwanderung kritisiert.

Obama lobt Clinton: "Sie kennt sich aus"

US-Präsident Barack Obama sagte in einem Interview mit dem TV-Sender CBS, es gebe in seinen Augen niemanden in der modernen Geschichte, der besser auf das Präsidentenamt vorbereitet wäre als Hillary Clinton. "Sie funkelt nicht immer. Und es gibt bessere Redner als sie", sagte Obama, "aber sie kennt sich aus. Und das ist am Ende das, was am meisten zählt, was nötig ist, um einen guten Job in diesem Amt hinzulegen. Ich würde sagen, dass niemand so viel über die Innen- und Außenpolitik weiß, hart ist wie Stahl, davon motiviert, was am besten für Amerika ist."

Einen Tag vor dem Nominierungsparteitag der US-Demokraten sind Tausende in Philadelphia auf die Straße gegangen, um insbesondere für Umweltschutz zu demonstrieren. Vor allem gegen die umstrittene Gas- und Ölförderung des sogenannten Frackings richtete sich ihr Protest.

Einige Demonstranten brachten auch zum Ausdruck, dass sie Bernie Sanders für den besseren Kandidaten als Hillary Clinton halten. Ihre "Bernie, Bernie!"-Rufe wurden aber auch von Anhängern der früheren Außenministerin mit "Hillary! Hillary!" gekontert

Parteichefin will zurücktreten

Die demokratische Parteivorsitzende Debbie Wasserman Schultz kündigte am Vorabend des Nominierungsparteitags ihren Rücktritt zum Ende der Veranstaltung an. Sie war nach der Veröffentlichung interner E-Mails in die Kritik geraten, die zu zeigen scheinen, dass die Parteispitze im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur Hillary Clinton Bernie Sanders vorzog.

Sanders forderte mit Bezug auf von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte E-Mails den Rücktritt von Wasserman Schultz. Die Vorsitzende teilte in einer Erklärung mit, sie plane weiterhin, den Parteitag am Montag formell zu eröffnen und nach vier Tagen auch als Vorsitzende zu beenden. Sie wolle auf dem Parteitag auch eine Rede halten.