US-Präsident Donald Trump hat erneut einen informellen Berater aus der Geschäftswelt verloren: Der Milliardär und Investor Carl Icahn gab Freitagnacht auf Twitter seinen Rücktritt bekannt. In einem Brief an Trump, den er ebenfalls auf Twitter veröffentlichte, schrieb er, er wolle mit seinem Rücktritt vermeiden, die Trump-Regierung zu schwächen. Demokraten und Verbraucherschützer hatten vermutet, dass Icahn durch seine Beraterrolle finanziellen Profit machen könnte.

"Ich hatte weder Zugang zu nichtöffentlichen Informationen, noch glaube ich, dass meine Rolle einen Interessenkonflikt darstellte", sagte Icahn dazu. Icahn war als so genannter special advisor von Trump eingestellt worden, um ihn zu Marktderegulierungen zu beraten. Seine genaue Rolle war jedoch während seiner gesamten Amtszeit unklar.

Icahn erklärte außerdem, dass der US-Senat mit Neomi Rao inzwischen eine offizielle Regulierungsbeauftragte eingesetzt habe. Er wolle nicht, dass eine Kontroverse über seine Rolle Trump schade oder Raos Arbeit behindere. Icahn machte sich in den 1980er Jahren als Finanzinvestor einen Namen und baute ein beträchtliches Vermögen auf. Der Unternehmer und Milliardär hatte Trump früh unterstützt und gilt als Vertrauter des Präsidenten.

Trump hatte erst am Mittwoch zwei Beratergremien mit Konzernchefs aufgelöst, nachdem mehrere Mitglieder aus Protest gegen seine Äußerungen zur rechtsextremen Gewalt in Virginia ausgetreten waren. Kurz darauf ließ der Präsident zudem Pläne zur Gründung eines Beratergremiums für die Infrastruktur fallen.