Früher war alles besser: Wie immer man es wendet, dies bleibt doch der
grundlegende Glaubenssatz hinter dem aktuellen Rechtspopulismus. Früher war alles besser: Da
konnte man noch christliche Weihnachtsmärkte besuchen, ohne dort lauter Muslime zu treffen.
Früher waren Männer noch Männer, und Frauen waren noch Frauen; früher lernte der Mann einen
Beruf, und dann konnte er ihn bis zum Lebensende ausüben. Heute hingegen ist nichts mehr so,
wie es früher war. Und vor allem ist nichts mehr von Dauer: Die digitale Umwälzung der
Lebensverhältnisse beschleunigt die Veränderung der Welt; die Globalisierung zersetzt alle
überkommenen Traditionen und Institutionen – vom Nationalstaat bis zur Familie, von den
vertrauten Geschlechtermodellen bis zur ethnischen Homogenität des Volkskörpers.
Rechtspopulismus: Unterwegs zum "neuen Menschen"
Es stimmt nicht, dass rechte Denker nur von der heilen Vergangenheit träumen: Eine reaktionäre Bewegung kämpft für Menschenzucht und eine Elitenherrschaft.