Die Bundestagsabgeordnete Petra Hinz hat offenbar den offiziellen Schritt zum Mandatsverzicht eingeleitet. Sie habe einen Notar in der Nähe ihrer Klinik veranlasst, ihr Abgeordnetenmandat zum 31. August niederzulegen, sagte Hinz der Westdeutschen Zeitung. Der Antrag sei auf dem Postweg zu Bundestagspräsident Norbert Lammert.

Dem Bericht zufolge informierte Hinz außerdem den Essener Unterbezirk, für den sie seit 2005 im Parlament sitzt, und ihre SPD-Fraktion in Berlin. Deren Sprecher konnte diese Angabe zunächst nicht bestätigen.

Am 5. September will die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete dem Zeitungsbericht zufolge außerdem aus ihrer Partei austreten. "Ich brauche dringend Ruhe, habe alle geforderten Konsequenzen gezogen. Es reicht", sagte sie der Westdeutschen Zeitung.

Petra Hinz hatte zugegeben, weite Teile ihres Lebenslaufs gefälscht zu haben. So hat die 54-Jährige weder Abitur noch Jura-Examen. Mit diesen Qualifikationen warb sie aber jahrelang als Abgeordnete im Bundestag für sich. Nach Bekanntwerden ihrer Lügen Mitte Juli ließ sich Hinz krankschreiben. Nach eigenen Angaben ist sie in einer Klinik in Behandlung.

Die Essener SPD und auch prominente Sozialdemokraten hatten gefordert, dass Hinz so schnell wie möglich ihr Bundestagsmandat abgibt und nicht weiter Abgeordnetendiäten in Höhe von monatlich 9.000 erhält. Inzwischen hat Hinz angekündigt, die August-Bezüge für eine kariative oder soziale Einrichtung in Essen zu spenden.