Die Investitionen in digitale Geschäftsmodelle zahlen sich für den Medienkonzern Axel Springer SE, in dem unter anderem „Welt“ und „Bild“ erscheinen, weiter aus. Zuletzt erwarb das Verlagshaus den amerikanischen Anbieter eMarketer, der Analysen, Studien und Daten über digitale Märkte und Trends erstellt. Auf dem wachstumsstarken Markt für Rubrikenanzeigen konnte Axel Springer die Übernahme von zwei Angeboten verkünden, die Ferienunterkünfte im Netz vermitteln.
Ein Blick auf die Halbjahreszahlen offenbart: Der Umsatz des Unternehmens stieg leicht um 0,5 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Das organische, um Konsolidierungs- und Währungseffekte bereinigte Wachstum lag bei 5,3 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 2,3 Prozent zu und betrug 272,9 Millionen Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss kletterte in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,1 Prozent auf 146,2 Millionen Euro.
Die Nachfrage nach gut informierten und meinungsstarken Medien ist in Zeiten der globalen Veränderungen so hoch wie nie. Eine Chance für alle Mediengattungen. Gleichzeitig stehen in von Verbrauchern als unsicher wahrgenommenen Zeiten die Werbemärkte unter Druck. Dazu kommt die nachhaltige Transformation der Medienindustrie, deren Treiber die Digitalisierung ist. Hier sieht sich Springer gut aufgestellt: Im ersten Halbjahr trugen die digitalen Aktivitäten der Axel Springer SE insgesamt 67 Prozent zum Konzernumsatz bei. Bereits 85 Prozent der Werbeerlöse stammten aus digitalen Kanälen. Das organische Wachstum der digitalen Medien lag bereinigt bei elf Prozent.
Springer investiert im In- und Ausland in neue Medienmarken
Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner gab sich bei seinem Ausblick auf das zweite Halbjahr vorsichtig zuversichtlich. Die Investitionen in digitale Geschäftsmodelle zahlten sich zunehmend aus. Dennoch passte der Vorstand die Prognose für den Konzernumsatz im laufenden Geschäftsjahr leicht an. Statt von leichtem Wachstum gehe man nun von einer stabilen Entwicklung aus. Dies sei den „zahlreichen gesamtwirtschaftlichen und politischen Risiken“ geschuldet. Die Prognose für das Ergebnis des Konzerns bleibt positiv. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie erhöhte sich im ersten Halbjahr um knapp zehn Prozent auf 1,20 Euro.
Ein Schwerpunkt der Strategie des Medienhauses liegt wie bisher im Ausbau journalistischer Angebote. Neben „Welt“ und „Bild“, die bis Ende Juni auf zusammen fast 398.000 zahlende digitale Abonnenten kamen, investiert Springer im In- und Ausland in neue Medienmarken. Darunter beispielsweise in das US-Wirtschaftsportal „Business Insider“, das seit dem vergangenen Jahr einen deutschen Ableger hat, und in das Nachrichtenangebot „Upday“, das ebenfalls seit dem vergangenen Jahr in Kooperation mit Samsung für die Smartphones des südkoreanischen Konzerns entwickelt wird.