Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach Angaben des US-Auslandsgeheimdienstes CIA bereits mehrfach Chemiewaffen eingesetzt. Die Terrorgruppe sei auch in der Lage, kleine Mengen an Chlor- und Senfgas selbst herzustellen, sagte CIA-Chef John Brennan in einem Interview mit dem Sender CBS.

US-Geheimdienstkoordinator James Clapper hatte sich bereits vor zwei Tagen vor einem Kongressausschuss ähnlich geäußert.

Auch der Generaldirektor der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW), Ahmet Üzümcü, hatte vergangene Woche gesagt, es bestehe der begründete Verdacht, dass der IS Senfgas "und andere Waffen" selbst herstellen könne. Ehemalige irakische Soldaten, die am Chemiewaffenprogramm unter Saddam Hussein beteiligt gewesen seien, arbeiteten heute für die Dschihadistenmiliz.

Bereits im August 2015 hatte es erste Berichte gegeben, dass der IS kurdische Truppen mit Gas angreift. Kämpfer berichteten von Verbrennungen und Verätzungen, die für Senfgas typisch sind. Dessen Einsatz gilt als Kriegsverbrechen.

Die OPCW überwacht als eine von den UN unterstützte Organisation die Einhaltung der internationalen Konvention zum Verbot von Chemiewaffen aus dem Jahr 1993, die 1997 in Kraft trat. Ziel ist das vollständige Verbot von Chemiewaffen und die Zerstörung entsprechender Arsenale weltweit. 2013 erhielt die OPCW den Friedensnobelpreis.