15 ehemalige argentinische Militärs sind wegen der Verfolgung von Oppositionellen in südamerikanischen Militärdiktaturen verurteilt worden. Das Urteil stellt erstmals die kriminelle grenzübergreifende Zusammenarbeit der Diktaturen in Argentinien, Uruguay, Brasilien, Chile, Paraguay und Bolivien fest. Die Koordination der Militärs und Geheimdienste dieser Länder in den 1970er und 1980er Jahren wurde von den Verantwortlichen "Plan Cóndor" genannt.

Ein Berufungsgericht in Buenos Aires befand am Freitag unter anderen den ehemaligen Militärpräsidenten und De-facto-Staatspräsident Reynaldo Bignone (1982-83) für schuldig, maßgebend für mehr als hundert Morde mitverantwortlich zu sein. Bignone wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der 88-Jährige sitzt bereits eine lebenslange Haftstrafe für vielfache Verstöße gegen Menschenrechte während der Militärdiktatur 1976 bis 1983 ab.

Unter den Angeklagten in dem vor über drei Jahren aufgenommen Prozess war ursprünglich auch der ehemalige argentinische Diktator Jorge Videla (1976-1981). Er starb aber 2013.

Die Opfer der Verurteilten waren Uruguayer, Chilenen, Paraguayer, Bolivianer, und Argentinier, die in Zusammenarbeit der damaligen Diktaturen in Südamerika verschleppt, gefoltert und ermordet wurden. Teilweise wurden die im Rahmen des "Plan Cóndor" Verschleppten illegal vom Land der Festnahme in das Geburtsland geführt.