Zum Ende ihrer Politikkarriere erreichte die Essener SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz einen Bekanntheitsgrad, von dem sie in früheren Zeiten nur träumen konnte. Mit dem von ihr angekündigten Mandatsverzicht nächste Woche dürfte ihre politische Karriere endgültig zu Ende sein.
Vor gut einem Monat hatte die 54-Jährige zugegeben, ihren Lebenslauf gefälscht zu haben: Weder hatte sie Abitur gemacht noch Jura studiert, geschweige denn juristische Staatsexamina abgelegt.
Der bereinigte Lebenslauf sieht nun so aus: Hinz erwarb 1983 in Essen die Fachhochschulreife und machte dann ein einjähriges Praktikum bei der Sparkasse. Es folgte von 1985 bis 1987 eine Ausbildung zur Moderatorin für den Bereich Moderation und Kommunikation.
Lebenslauf auf der Homepage gelöscht
Von 1999 bis 2003 war sie im Bereich Immobilien- und Standortentwicklung beschäftigt, heißt es auf ihrer Internetseite des Bundestages. Auf ihrer Homepage ist unter „Biografie“ derzeit nichts zu finden. Auch private Angaben gibt es keine.
Seit 1980 ist sie Mitglied der SPD. Von 2003 bis 2016 war sie stellvertretende Unterbezirksvorsitzende. Von 1989 bis 2005 war sie Mitglied im Rat der Stadt Essen. 2005 zog sie für den Essener Süden in den Bundestag ein.
Schon vor Bekanntwerden des Skandals war in den Medien wochenlang die Rede von ihr gewesen: Mehrere ehemalige Mitarbeiter ihres Abgeordnetenbüros hatten anonym über angeblich unmenschliche Behandlung durch Hinz geklagt.