Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen hat Bundesbauministerin Barbara Hendricks pro Jahr 1,3 Milliarden Euro zusätzlich für Wohnungsbau und Stadtentwicklung gefordert. Sie wolle "verhindern, dass es zu Konkurrenz zwischen Einheimischen und Flüchtlingen auf dem Wohnungsmarkt kommt", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Eine Milliarde Euro Bundesmittel zusätzlich für den sozialen Wohnungsbau und 300 Millionen für die soziale Stadtentwicklung seien nötig, um die Aufgabe zu bewältigen.

"In den Städten und Gemeinden entscheidet sich, ob Integration gelingt", sagte Hendricks. Bezahlbare Wohnungen für alle seien dafür eine zentrale Voraussetzung. Die zusätzlichen Mittel sollen von 2017 an drei Jahre lang verwendet werden und sind dem Bericht zufolge bereits beim Bundesfinanzministerium angefragt.

Auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat für ihr Ressort etwa eine halbe Milliarde Euro mehr im Jahr beantragt, um Flüchtlinge besser integrieren zu können. Aus dem laufenden Haushalt für Arbeitsmarktpolitik könnten die zusätzlichen Aufgaben nicht bewältigt werden, hatte sie ihre Forderung begründet. Die Ministerin rechnet eigenen Angaben zufolge damit, dass wegen des Migrantenzuzugs die Zahl der Hartz-IV-Empfänger in diesem Jahr um 270.000 steigen wird. Davon seien etwa 200.000 erwerbsfähig.