Die französische Justiz prüft im Zusammenhang mit Abgaswerten bei Fahrzeugen des Autoherstellers Fiat Chrysler den Verdacht einer schweren Täuschung. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, deren Ergebnisse Ermittlungsrichtern übergeben werden sollen, hieß es aus Justizkreisen. 

Hintergrund ist eine Überprüfung der französischen Antibetrugsbehörde DGCCRF, die vom Abgasskandal bei VW ausgelöst worden war. Im Zuge dessen waren die Stickoxidemissionen von Fahrzeugen von einem Dutzend Herstellern untersucht worden. Im Februar hatte die Behörde ihre Erkenntnisse zu Fiat Chrysler an die Staatsanwaltschaft übergeben.

Gegen Fiat Chrysler wird auch in Deutschland und den USA wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte ermittelt. Deutsche Kontrolleure hatten vermutet, dass bei Fiat wie bei VW eine unzulässige Software zur Manipulation der Werte eingesetzt worden sein könnte. Fiat hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Im Falle der deutschen Ermittlungen hatte zwischenzeitlich die EU vermittelt. Deutschland und Italien verständigten sich schließlich darauf, dass der italienische Konzern den Ausstoß an Stickoxiden (NOx) senken muss. Danach wurden die Ermittlungen eingestellt.

Die Untersuchungen der französischen Antibetrugsbehörde haben in der Vergangenheit bereits zu Ermittlungsverfahren gegen VW und Renault geführt. Auch zum französischen Hersteller PSA liegen Erkenntnisse vor, eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist aber nicht bekannt. Im Fall von Opel hatte die Behörde am Montag mitgeteilt, keine Hinweise auf Verbrauchertäuschung entdeckt zu haben.