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Spiele Actionspiel

Handlung egal – in „Alienation“ wird geballert

Spacemarine gegen Alienhorden: In „Alienation“ muss die Menschheit von Außerirdischen befreit werden. Und das geht am besten, indem Sie es richtig krachen lassen. Am meisten Spaß macht das im Team.

Entwickler Housemarque genießt mit Fug und Recht ein Ansehen als Arcade-Shooter-Größe. Spiele wie „Super Stardust“, „Dead Nation“ und „Resogun“ gehen allesamt auf das Konto des finnischen Studios.

Mit „Alienation“ plustert der Entwickler die gewohnt eingängigen Spielabläufe mit allerhand Rollenspiel-Elementen auf. Im Verlaufe der Spacemarine-Karriere müssen unzählige Schießeisen erbeutet, Schatzkisten geplündert, Fähigkeitenpunkte verteilt und Levels aufgestiegen werden.

Doch tut dieser Zusatz der simplen Formel gut? „Computer Bild Spiele“ hat das Actionspiel getestet.

Irgendwas mit vielen Explosionen

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Quelle: Zoomin.TV

Die Geschichte interessiert nicht. „Alienation“ ist die kondensierte „Spacemarine gegen Alienhorden“-Allmachtsfantasie: Der Planet liegt in Trümmern, Außerirdische geißeln die Menschheit, und Sie müssen wieder für Ordnung sorgen. Und wie stellen Sie das am gescheitesten an? Indem Sie mächtig auf den Putz hauen!

Aus der Draufsicht lenken Sie Ihren aus drei Klassen wählbaren Allsoldaten, der entweder ein wandelnder Panzer (mit mächtig Schusskraft), ein heilender Supportkämpfer (mit mächtig Schusskraft) oder ein trickreicher Draufgänger (mit reichlich Schusskraft) ist.

Wie von ähnlichen Twin-Stick-Shootern gewohnt, lenken Sie mit dem linken Analogstick die Spielfigur, während sie mit dem anderen die Schussrichtung und damit die Schneise der Verwüstung steuern. Und die ist riesig! Auf ein wuchtiges, wummerndes Schussverhalten scheinen die Entwickler besonders großes Augenmerk gerichtet zu haben.

Am meisten Spaß mit „Alienation“ haben diejenigen, die sich mit Freunden zusammentun
Am meisten Spaß mit „Alienation“ haben diejenigen, die sich mit Freunden zusammentun
Quelle: Sony

Das Zersäbeln der stetig anstürmenden Massen an außerirdischen Monstrositäten fühlt sich unheimlich gut an. Egal ob Automatik-Laserknarre, Plasma-Schrotflinte, zielsuchender Raketenwerfer oder Schallgeschwindigkeits-Bumerang (!) – stets spratzt, zerbröselt und explodiert es in Ihrem näheren Wirkungskreis. Ein Fest!

Die ekstatische Ballerorgie bekommt Unterstützung durch die feine Optik. Die mag zwar auf den ersten Blick wegen der distanzierten Kamera etwas detailarm wirken, in Bewegung zeigt sie aber tolles Partikelflirren, schöne Reflexionen, schmucke Lichtstimmungen und fantastische Explosionen.

Hinzu kommen die für Entwickler Housemarque mittlerweile so gewohnten, knalligen Neonfarben, die einen schönen Kontrast zum recht düsteren Leveldesign zeichnen. Der Technosoundtrack im Hintergrund bleibt dabei Geschmackssache, fällt aber eh viel weniger auf als die markigen Sounds der Feuergefechte.

Auf eindimensionaler Mission

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Doch während der Shooter-Part kein Grund zum Klagen bietet, fällt vor allen Dingen allein recht schnell das schnarchige Missionsdesign auf. Dabei geht es nicht nur häufig über unterschiedliche Einstiegspunkte in die gleichen Level – auch die Aufgaben an sich gehen über das stets ähnliche Abklappern von Wegpunkten kaum hinaus.

Dabei soll dann einzig und allein die Action das Geschehen vor der Belanglosigkeit retten, was zumindest allein vor dem Bildschirm aber kaum gelingt. Hinzu kommt ein schlecht angepasster Schwierigkeitsgrad, der auf der normalen Stufe zu Beginn noch angenehm spielbar, spätestens ab dem dritten Level Solo-Zocker aber chancenlos überfordert.

Fast wie in „Diablo“: Die Jagd nach der besten Ausrüstung kann ganz schön einnehmend sein
Fast wie in „Diablo“: Die Jagd nach der besten Ausrüstung kann ganz schön einnehmend sein
Quelle: Sony

Die Rollenspiel-Anleihen plustern das schmale Spielprinzip aber nett auf: In den versengten Krisengebieten finden sich allerhand Loot und Upgrade-Materialien, die dem seichten Treiben auf dem Bildschirm mehr Bedeutung zukommen lassen. Über Erfahrungspunkte ergaunern Sie sich außerdem Levelaufstiege und damit die stete Verbesserung des eigenen Charakters sowie ein paar wenige Fähigkeiten in einem kleinen Skilltree.

Das Experimentieren mit den verschiedenen Möglichkeiten und den freischaltbaren Spezialmanövern wie Raketenschlag und Bodenstampfer beschäftigt durchaus eine Weile, doch auch damit schafft es „Alienation“ als Einzelspieler-Titel nicht über ein mittelmäßig spannendes Happening hinaus.

Bei den Spaßmarines

Aber dankenswerterweise schlummert in „Alienation“ auch ein groß angelegter Mehrspieler-Part. Zusammen mit bis zu drei weiteren Mitspielern boxt es sich durch die Alienhorden gleich viel unterhaltsamer. Dabei stehen Ihnen bei der Auswahl einer Mission nicht nur öffentlich sichtbare Partien zum Beitritt zur Verfügung, auch mit Freunden dürfen Sie sich online oder lokal zusammentun.

Und spätestens dann nimmt das Ganze Formen an: Das wenig anspruchsvolle Geschehen ist ideal, um den Kopf auszuschalten und sich nebenbei über andere Dinge zu unterhalten.

Tatsächlich „nice“: Zusammen mit Freunden fährt „Alienation“ so richtig auf
Tatsächlich „nice“: Zusammen mit Freunden fährt „Alienation“ so richtig auf
Quelle: Sony

Dabei sorgt der stete Fluss an Erfahrungspunkten, Levels und Ausrüstungsgegenständen dafür, dass Sie auch längerfristig am Ball bleiben wollen. Den eigenen Spacemarine an der Seite eines befreundeten Kumpanen stetig zu stählen und sich schließlich an die schwersten Varianten der bereits erledigten Missionen für noch besseres Loot heranzuwagen ist ein großer Spaß.

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Erwarten Sie nur nicht, dass das Ganze an Tiefe gewinnt – wer mit seichter Unterhaltung kein Problem hat, dürfte mit „Alienation“ zusammen mit Freunden viel Spaß haben.

Fazit: Ob Sie Spaß an „Alienation“ haben, ist vor allen Dingen eine Frage des Anspruchs: Wer mit launigen Ballereien und einer immerwährenden Sammelorgie Spaß hat, obwohl an Abwechslungsreichtum und Tiefe nicht viel dahintersteckt, darf getrost zugreifen.

Vor allen Dingen aber zusammen mit Freunden ist Housemarques neuer Wurf eine große Nummer. Wer Lust auf einige unterhaltsame Koop-Runden hat, ist hier garantiert richtig.

Stärken: Prächtige Ballereien, schmucke Optik, spaßiger Koop-Modus, Rollenspiel-Sammeleien

Schwächen: Es fehlt an Abwechslung, belangloses Setting, kein lokaler Koop-Modus

Testnote: gut (2,03)

Quelle: "Computer Bild Spiele"
Quelle: "Computer Bild Spiele"
Quelle: Computer Bild Spiele

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