Der Schauspieler Götz George ist tot. Wie seine Agentin in Berlin mitteilte, starb George bereits am 19. Juni nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren. "Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht", hieß es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden.

George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als Tatort-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er in 32 Jahren insgesamt 48 Mal.

Eine seiner berühmtesten Kinorollen hatte der gebürtige Berliner als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in Der Totmacher im Jahr 1995. In Satiren wie Schtonk! oder Rossini zeigte George auch sein komödiantisches Talent. 2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Sechs Jahre später spielte er im TV-Drama George seinen eigenen Vater Heinrich, der wegen seiner Schauspieler-Karriere in der Nazi-Zeit umstritten war.

Götz George spielte unter anderem den KZ-Arzt Josef Mengele (Nichts als die Wahrheit) und einen an Alzheimer erkrankten Busfahrer (Mein Vater), einen Taschendieb (Das Trio) und einen blinden Klavierlehrer (Der Novembermann).

Die Todesnachricht löste Betroffenheit und Trauer aus. "Adieu, Schimmi. Mit Götz #George verliert unser Land einen unserer großen Charakterdarsteller", twitterte Bundesjustizminister Heiko Maas. Der frühere Fußballnationalspieler Christoph Metzelder schrieb schlicht: "Tschüss, Schimanski."

2014 wurde Götz George mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Juli wäre er 78 Jahre alt geworden. Bereits vor zwei Jahren hatte er erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen.

2015 stand er dann auch zum letzten Mal vor der Kamera: Im ARD-Krimi-Drama Böse Wetter spielte er einen Bergbau-Baron – nicht im Ruhrgebiet, sondern im Harz. Der Ausstrahlungstermin für den Film steht noch nicht fest.