Wer hat hier von wem abgeguckt? Das Netz lacht sich schlapp über eine Designer-Tasche von Balenciaga. Sie erinnert verdächtig an die gute, alte Einkaufstasche von Ikea. Die Schweden reagieren mit Humor.
Das Wichtigste vorweg: hahaha. Muahaha. Ab und zu gibt es die Momente, in denen wir uns erinnern, warum wir noch mal bereit sind, uns täglich den Strom an Sch**** in den sozialen Netzwerken zu geben, der da ewiglich auf uns niedergeht.
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Dann zum Beispiel, wenn die Social-Media-Gemeinde irgendwo in den Untiefen des Internets einen Schatz birgt und ihn qua Retweet, Like und Share an die Oberfläche befördert, ins gleißende Licht der Online-Aufmerksamkeit.
So geschehen mit dem „Carry Shopper L“ des französischen Modelabels Balenciaga. Die überdimensionierte Shopper-Tasche „aus der Herrenmodeschau F/S 17“ kostet in Deutschland lockere 1.695 Euro, in den USA 2145 Dollar.
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Der Haken: Sie weckt starke Assoziationen an die hässlichen, blauen Plastiktaschen von Ikea. Du weißt, die, in denen man den überflüssigen Kram nach Hause trägt, an dem man absolut nicht vorbeigehen konnte.
Die Ähnlichkeit zwischen der schwedischen „Frakta“ und der französischen Kollegin aus Lammleder ist den findigen Netzmenschen nicht entgangen …
Diese amüsierten Reaktionen wiederum sind den noch findigeren Marketingmenschen bei Ikea natürlich nicht entgangen. Zusammen mit der Kreativagentur Acne hat das Köttbullar-Imperium in Windeseile eine Printanzeige entworfen, die Balenciaga auf die Schippe nimmt.
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„Das Original“ ist danach schon für 90 Dollar-Cent zu haben. Im deutschen Ikeashop kostet „Frakta“ aktuell 50 Euro-Cent. Eine weitere Anzeige liefert gleich vier Tipps hinterher, wie die Ikea- von der High-Fashion-Variante zu unterscheiden sei.
Also durchaus ein kleiner Social-Media-Coup für die Schweden, die ihrem Ruf als selbstironische, junge Marke gerecht werden.
Ob Balenciaga sich über ansteigende Verkaufszahlen der „Frakta Premium“ freuen dürfen oder das blaue Ungetüm ein Ladenhüter wird, es bleibt abzuwarten ...